Altes Testament II
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Die fünf Bücher Mose reden nicht wie eine Sage oder wie eine Heldendichtung, sondern lassen uns in alle Konflikte der Seele, in alle Enttäuschungen und Kämpfe des Lebens hineinblicken, die mit dem Werden eines Neuen auf Grund der göttlichen Offenbarung in der Geschichte verbunden sind. Der Inhalt der Mosesbücher war niemals der Mensch und sein Werk sondern Gott und seine Tat.
Zitat-Nr: 1908; Quelle: 46;
Es hat im Werden und Kampf der Kirche Zeiten gegeben, wo manche sich fragten, ob sie das Alte Testament für den Aufbau des Gemeindelebens und für die praktische Seelsorge noch wirklich nötig hätten. Wollen solche Glieder, so kann man fragen, etwa den Reichtum jenes Lebens missen, das Gott einst in jenen Männern offenbaren konnte, die ihm in der Geschichte Israels die Treue und Verantwortung lebten und dienten? Wollen sie ihrem Glauben das Blut nehmen lassen, das einst auch durch die lebensvollen Organe jener alten Zeit floss und die Herrlichkeit Gottes offenbarte?
Damit soll nicht gesagt sein, dass letzthin die einzelnen Glieder der neutestamtlichen Kirche nicht auch ohne das Alte Testament leben und selig werden könnten. Auch innerhalb vieler lebendiger Gemeinden gibt es weit mehr, als man annehmen möchte, die wenig vom Geiste der alttestamentlichen Glaubensvätern, Propheten und Psalmisten in sich tragen. Entweder auf Grund von Vorurteilen oder auch aus Unkenntnis blieben sie innerlich jener alten Welt fern. Ihnen konnte Gott nicht das Zeugnis derselben zu einem lebendigen Wort für heute machen. Man erwägt daher, wie unendlich viel all denen von jenem Lichtglanz Gottes genommen wird, der sich einst als Heilsoffenbarung auch im Alten Testament kundtat. So war und bliebt bisher das Glaubensleben ein Wandel, Dienen und Warten in Knechtsgestalt.
Zitat-Nr: 2767; Quelle: 57; Römer 8,31-33