Altes Testament I
Die Bibel will mit ihrer Gottesoffenbarung als das „lebendige Wort“ und nicht als „heiliges Buch“ bewertet werden. Sie will nicht nur gelesen sein, sie will gehört werden. Ihre Offenbarung will zu uns so sprechen, wie sie einst zu den Aposteln und Propheten gesprochen hat. Gibt es doch heute selbst in der Kirche Christi weiteste Kreise, die das Alte Testament mit seinem Offenbarungswort verloren haben. Nicht als „heiliges Buch“, sondern als „lebendiges Wort“ haben sie es verloren. So stark man sich auch offiziell zum Buch noch bekennt, den Geist und die Kraft seiner Offenbarung verkennt man und setzt sich über sie hinweg. Dem modernen Menschen soll das reflektierende Denken die göttliche Offenbarung ersetzen.
Zitat-Nr: 1737; Quelle: 43;
Uns bewegt die Frage, wie jene Fülle von Gottesoffenbarung, die durch die Schriften des alttestamentlichen Kanons festgehalten worden ist, auch uns wieder zu solch einer Offenbarung wird, dass wir durch sie unser Innenleben befruchtet, unsere Weltanschauung bestimmt, unsere Lebenshaltung geordnet und unsere Heils- Und Zukunftserwartung belebt sehen.
Zitat-Nr: 1738; Quelle: 43;
Was einst das Leben Einzelner und eines ganzen Volkes so reich gemacht hat an göttlichem Licht, an innerlicher Kraft, an hingegebenem Dienst, an weltüberwindender Glaubenszuversicht, das vermag auch uns zu dienen und zu jener Quelle zu führen, aus der Gesetz und Propheten ihr Licht schöpften. Denn jedes Bächlein in Gottes Schöpfung zeigt mit seinem Leben von jener Quelle, durch die es genährt wird. Wenn wir nun in den Schriften des Alten Testaments solch einen Strom höheren Lebens rauschen hören, wie er inhaltlich sonst nirgends auch nur annähernd in der alten Weltliteratur zu finden ist, so ist uns das ein Beweis für seine höhere Quelle.
Zitat-Nr: 1740; Quelle: 43;