Heilige Schrift I
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Dieses rein Prinzipielle glaubte ich über die Gottesoffenbarungen des Alten Testaments sagen zu sollen. Vielleicht dient es dazu, dass manchem die Bibel wieder zu einem „lebendigen Wort“ wird, dem sie bisher nur noch „ein heiliges Buch“ war. Wer die großen Aussagen der Bibel, auch im Alten Testament, erst wieder als Offenbarungen Gottes zu erleben vermag, dem ist die Heilige Schrift hinfort kein geisttötender Buchstabe mehr, sondern das geschichtliche Strombett, in dem bis heute für jede dürstende Seele heilbringende Wasser aus der unerschöpflichen Quelle strömen. Wer in der Schrift wieder Gott sucht, wird auch in seinem Leben alsbald entdecken, dass Gott ihn immer gesucht hat und ihm zu einem Gott der Offenbarung und des Heils werden will. Trotz des semitischen Einschlags wird der biblische Kanon des Alten wie des Neuen Testaments ihm nicht nur eine israelitisch-jüdische Nationalliteratur sein, sondern jenes einzige Buch der Menschheit, in dem die größten und höchsten Gottesoffenbarungen der Geschichte gesammelt und festgehalten worden sind.
Zitat-Nr: 1087; Quelle: 3;
Ein alter Theologe soll einst gesagt haben: „Oh, könnte ich die Bibel einmal zum ersten Mal lesen!“ Welch ein tiefer und reiner Seufzer aus der Mitte derer, die da die Bibel so lesen und verstehen möchten, wie Gott sie liest und versteht. Er fühlte offenbar den Druck, der in dem Angelernten, Überlieferten und von anderen Angenommenen auf ihm ruhte wie dieses alles ihm den Blick trübte für das reine Verständnis der von Gott offenbarten Gesetze des Lebens in der Schrift. Gott liest seine Bibel oft ganz anders, als wir sie lesen, und je ungetrübter unsere Gemeinschaft mit ihm ist, desto reiner und göttlicher wird auch unsere Schrifterkenntnis und unsere Heils- und Lebensanschauung werden.
Zitat-Nr: 1414; Quelle: 19;
Die Geschichten der Bibel sind nur der Rahmen für das weit Höhere, das sie uns zu künden hat. Ihre Botschaft ist die Gottesgemeinschaft, in die der Mensch durch Offenbarung hineingezogen wird. Daher hebt sich die Bibel mit ihrem Inhalt auch in so einzigartiger Weise ab von allen anderen Geschichtswerken und literarischen Erscheinungen der übrigen Weltliteratur.
Zitat-Nr: 1756; Quelle: 43;
