Heilige Schrift II
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Christus und die Gemeinde sind die beiden großen in sich geschlossenen Lichtkörper, die gegenwärtig der Welt und ihrem Leben mit höherem Licht zu dienen vermögen. Beide sind jedoch umgeben von unzähligen Sternen. Auch sie tragen aus ewigen Fernen ihr Licht in die Nacht der Welt hinein… Wie viele von den vollendeten Gerechten reden noch, obgleich sie längst gestorben sind. Paulus wirkt mit seinen Briefen und deren Licht heute noch wie ein Programm für alles neue Leben, das aus Gott geboren wird. Die Propheten und die Offenbarung Johannes weiten uns auch heute noch immer wieder den Blick für das Kommende und Zukünftige. Die Psalmen mit ihren Seufzern, Klagen, Wehen und Lobgesängen geben heute noch unserer Seele den Ausdruck für das, was sie an Schmerz und Freude, an Sehnsucht und Hoffnung in sich trägt. Es wölbt sich gleichsam die ganze Bibel mit der Fülle ihres Lichts, mit ihrer unzähligen ausgelebten und bezeugten Wahrheit über uns wie ein Firmament und leuchtet in unser dunkles Leben und in alle unsere Irrungen hinein.
Zitat-Nr: 1784; Quelle: 43; 1. Mose 1,14-31
Keine Geschichtsschreibung und keine Überlieferung hat das große Weltgeschehen in seinen inneren Zusammenhängen und äußerlichen Auswirkungen so tief und klar erfasst und dargestellt wie die Bibel. Sie hebt uns aus unserer völkischen Enge, aus unserer nationalen Überlieferung, aus unseren einseitigen Geschichtsdarstellungen und aus unseren subjektiven Wünschen und Urteilen hinaus und stellt uns auf eine höhere, auf eine göttliche Warte und lässt uns von da aus im Lichte der Ewigkeit das Ganze in seinem tiefsten Wesen überblicken.
Zitat-Nr: 1830; Quelle: 44;
Die Bibel will keine Beispielsammlung von frommen Menschen sein. Sie erzählt Geschehenes nicht, weil es mustergültig war, sondern einfach weil es geschah. Sie schreckt nicht davor zurück, auch die Fehler, Schwächen und Verirrungen der alten Glaubensväter zu erzählen. Die kommenden Geschlechter sollen nicht an die Väter, sie sollen an Gott glauben, der mit seiner Offenbarung und seiner Bewahrung hinter deren Leben stand. Stünde deren Leben ungetrübt in der Schrift, dann wäre die Vätergeschichte eine Dichtung. Wüssten wir nicht von ihrem Fallen in Schwachheit und ihrem Auferstehen durch Gnade – sie wären uns Halbgötter, nicht aber Menschen des Glaubens. Wäre ihr Leben ohne jegliche Leidenschaft, die spätere Frömmigkeit würde es dann ihrer Selbstveredelung und Selbstbeherrschung zugeschrieben haben, nicht aber der Gnade. Nicht moralische Vorbilder, von Gott begnadete und zurechtgebrachte und gesegnete Persönlichkeiten haben wir in den Glaubensvätern.
Zitat-Nr: 1884; Quelle: 45;