Gewissen I
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Das Gewissen war noch immer ein unbestechliches Etwas in der Brust des Menschen. Es schweigt nicht, wenn eine Schuld vor Gott vorliegt. Obgleich wir und andere sie mit tausend Gründen zu entschuldigen suchen, es hält seine Anklage gegen uns aufrecht vor Gott. Und es verklagt uns nicht, wenn unser Herz unschuldig ist vor Gott. Mag uns die ganze Umgebung belasten, mag man unsere Dienste und unser Leben falsch oder richtig beurteilen, mögen selbst unsere Freunde bedenklich werden gegen unsere Stellung – das Gewissen schweigt, weil Gott schweigt.
Zitat-Nr: 1017; Quelle: 2; Hiob 7,17-18
Fehlen einem Volke erst wahre Gottesboten, dann fehlt demselben das unbestechliche Gewissen in dem moralischen und politischen Wirrwarr der Zeiten, die göttliche Orientierung zur richtigen Beurteilung der großen Zeitereignisse, die lichten Perspektiven für das kommende Gottesreich, das sich weder durch Reaktionen noch Revolutionen in seinem Kommen aufhalten lässt. Kein Wunder, wenn daher ein prophetenloses Volk ohne Programm in seinem Leben und Dienen und ohne Zukunft in seiner Seele dasteht und daher nur dauernd einer verlorenen und untergehenden Vergangenheit nachtrauert.
Zitat-Nr: 1559; Quelle: 13; Epheser 4,11f
Ob der Mensch sich zurückzog in sein Wissen oder in seine Kultur, in sein Genussleben oder in seine Religion, mit jedem Nahen Gottes in der Geschichte erkannte er immer wieder seine Nacktheit und erzitterte innerlich in seinem Schuldbewusstsein vor dem Kommenden. Sein Wissen wurde zum Gewissen, seine Kultur zum Gericht, sein Genussleben zum Ekel, seine Religion zur Knechtung.
Zitat-Nr: 1817; Quelle: 43;
Das ist immer das Zeichen entweder eines völlig verstockten oder aber eines völlig in Gott ruhenden Gewissens. Verstockte reagieren auf die Bitten und Mahnungen ihrer Brüder nicht, weil ihre innere Herzensdisposition zu keiner Sinnesänderung und Beugung mehr fähig ist. Und ein in Gott ruhendes und mit Gottes Führung im Einklang stehendes Gewissen hat es nicht nötig, sich durch Worte vor den Anklagen zu rechtfertigen.
Zitat-Nr: 1933; Quelle: 46;