Gericht IV
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Leben, das in seinem Wesen und Aufbau nur Brennstoff ist, entgeht nicht dem verzehrenden Gericht des Feuers. Die Kraft und die Wucht des göttlichen Wortes zerschmettert auch das zum Felsen Gewordene im Leben. Gottes Wort hatte zu jeder Zeit etwas ungemein Gewissenschärfendes, und es besaß eine Macht, die auch das aus Granit Gebaute in Trümmer legte. Und als Hammer dienten ihm gar oft scheinbar ganz natürliche Ereignisse im Verlauf der Entwicklung und der Geschichte. Wenn Gott redet, dann müssen sich auch Welten und Zeitalter beugen. Sie hören hinfort auf zu sein, was sie waren. Sie müssen ihm und seinem schöpferischen Wort Raum geben, damit er durch sein: Es werde! aus den Trümmern einer untergehenden Welt eine neue, gerechtere schaffen kann.
Zitat-Nr: 2469; Quelle: 60; Jeremia 23,9-32
Gott richtet nicht, um gerichtet zu haben, sondern um durchs Gericht einem untergehenden Volk eine neue Hoffnung und Zukunft zu geben. Die Gerichte der Gegenwart werden dem Volke den Umgang mit Gott nicht nehmen, sondern für die Zukunft ganz neu erschließen und gestalten. Hat das Gericht erst seinen Dienst am Volk in der Fremde getan, dann ist es Gott ein Geringes, dasselbe so in seinem Dienst zu ziehen, dass es zu einem positiven Beitrag für die Heimkehrenden werden muss.
Zitat-Nr: 2486; Quelle: 60; Jeremia 29,1-15
Ja, Zedekia, es ist unmöglich, den Kampf wider Gott aufzunehmen und dabei sein Leben und seine Zukunft zu retten! Hast du nicht in den Zeiten deiner Macht und deines Wohlergehens erkannt, wer der Gott ist, der sich dir im Prophetenwort nahte, dann wirst du ihn in den Stunden erkennen, wo du zuletzt an deinem Widerspruch gegen ihn für immer zusammenbrichst.
Zitat-Nr: 2505; Quelle: 60; Jeremia 38,14-28
Gerichte sind nicht Selbstzweck! Gottes Bundesverhältnis zum Volk bricht auch im Gericht nicht zusammen. Der Vater verliert den Sohn nicht, auch wenn dieser in der Verirrung lebt.
Zitat-Nr: 2560; Quelle: 62;
Im Gericht wird der Mensch ohne Unterschied als der erscheinen, der er im Leben war und der er ist. Ein Sünder aus dem Judentum wird genau derselben Verurteilung unterliegen wie der Sünder aus den Heiden. Nicht etwa das Wissen von der Offenbarung im Gesetz, nicht das Hören der Gesetzesunterweisung in Tempeln und Synagogen, an Festtagen und Sabbaten, nicht das Durchforschen der Thora bis in ihre kleinsten Vorschriften hinein wird am Tage des Weltgerichts in der Beurteilung des Menschen entscheidend sein.
Zitat-Nr: 2713; Quelle: 57; Römer 2,12-16