Gericht III
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Der Gottesprophet durchlebt die ungeheuren Spannungen der Geschichte anders, als die Welt sie durchlebt. Er kennt keine Empörung gegen das Gericht, aber auch kein Ruhen im Gericht. Er ruht nur in Gott und in dessen Weltregierung. Sein Erleben ist daher so fließend, wie Gottes Walten im Weltgeschehen fließend ist. Er kennt Gerichte in der Welt nicht als ewigen Dauerzustand. Über dem jeweiligen Gerichtszustand steht für ihn Gott in seiner alles beherrschenden Majestät und in seiner erlösenden Offenbarung und Schöpferkraft. Wenn daher der Prophet in den Glanzzeiten der Geschichte nicht den Blick fürs Gericht und in den schwersten Gerichtskatastrophen nicht die Hoffnung für die Zukunft verliert, so ist das nur von Gott und dessen Offenbarung aus zu verstehen.
Zitat-Nr: 2265; Quelle: 53;
Auch unsere Gerichtszeiten werden sich weit mehr als Segenszeiten für uns erweisen, als wir es augenblicklich zu ahnen vermögen. Alles Schwere, das wir durchlebt haben und das noch vor uns liegt, wird diejenigen, hinter denen Gott stehen kann, nicht ärmer, sondern reicher aus der gegenwärtigen Nacht hervorgehen lassen. Nicht gebundener, sondern gelöster sollen uns die gegenwärtigen Gerichte an die Zukunft abgeben. Bricht auch manches von dem zusammen, was dem Glauben einst mit zu dem Bestande des Bleibenden zu gehören schien, die Zukunft wird zeigen, dass Gott durch Gericht uns nur nahm, was sich in Zukunft als ein dauerndes Hindernis für die Entfaltung und den Dienst der Söhne Gottes erwiesen hätte.
Zitat-Nr: 2410; Quelle: 59;
Gott hat sich nie seinen Gerichten verschrieben. Er bleibt zu jeder Zeit auch Herr seiner Gerichte. Räumt ein Volk in Erkenntnis seiner Schuld und Irrungen innerlich und auch im Leben mit dem auf, was im Gericht enden musste, dann war sein Arm stets stark genug, jedes Gericht aufzuhalten oder in Segen zu verwandeln. Für Gott gibt es kein zu spät!
Zitat-Nr: 2465; Quelle: 60; Jeremia 23,3-7