Gericht II
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Es gibt Gerichtszeiten, wo selbst Gottes Propheten vorübergehend zu schweigen haben … Der Inspirierende schwieg, daher blieben auch die Propheten ohne Auftrag … Solche Zeiten des Schweigens der Propheten waren noch immer die allerdunkelsten in der Geschichte der Menschheit. In ihnen fehlten völlig die Perspektive für die Zukunft und der Blick für die Ausgänge aus einer zusammenbrechenden Gegenwart.
Zitat-Nr: 1853; Quelle: 44;
Es gibt eine Gemeinschaft Gottes mit den Menschen, die auch durch Weltgerichte nicht unterbrochen werden kann. Der Herr aller Gerichte hat Mittel und Wege, mit seinen Auserwählten auch mitten im Gericht zu verkehren. Sein Umgang mit seinen Freunden liegt jenseits all der bestehenden Gesetze und Ordnungen, die durch ein Gericht erschüttert werden können. Selbst wenn durch die Gerichte die sichtbaren Tempel und Altäre vernichtet werden, so bedeutet das für diejenigen, die Gott anbeten im Geist und in der Wahrheit, keine Unterbrechung in ihrem Verkehr mit Gott. Was Gerichte ihnen nehmen können, sind höchstens die äußerlichen Formen ihrer Anbetung, jedoch nie das Wesen derselben. Wie Noah daher vor der Gerichtsflut immer wieder seine Orientierung oben gefunden hatte, so sollte er sie daselbst finden auch während des Gerichts. Anschluss an Gott macht den Menschen für immer einseitig. Ob in normalen oder in anormalen Zeiten, er bleibt abhängig von Gott und darum unabhängig von der Welt.
Zitat-Nr: 1856; Quelle: 44;
Gerichtszeiten als solche konnten nie ein Neues schaffen, denn sie trugen nie aufbauende Kräfte in sich. Wohl erwiesen sie sich stark genug, auch das Gewaltigste und Festeste, das durch menschliche Inspirationen geschaffen wurde, bis auf seine tiefsten Fundamente zu zerstören, aber eine bessere Zukunft zu schaffen und eine neue Welt aufzubauen, vermochten sie nicht. Brandopfer bringen, Hütten bauen, Weinberge pflanzen, Herden ziehen, Gärten pflegen, Saaten säen, Ernten schneiden und Geschlechter für die Zukunft zu erziehen – das lag nie im Können von Gerichtszeiten. Das war immer die große Mission jenes Noah, der sich eines Tages durch eine wunderbare Gottestat aus einer untergehenden Weltzeit auf eine durchs Gericht gereinigte Erde versetzt sah.
Zitat-Nr: 1857; Quelle: 44;