Frömmigkeit II
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Dass das Reich Gottes nicht eine Frömmigkeit im Menschen voraussetzt, sondern solche durch den neuen Geist erst in ihm wirken will, von solch einer Art von Religion hat die Welt keine Ahnung. Sie will ja, dass durch ihre Frömmigkeit das Kommen des Reiches Gottes vorbereitet wird. Jede Religion beschäftigt sich mit ihrem Tun, aber nicht mit dem Tun Gottes, durch welches uns erst das Reich Gottes gebracht wird. Sie ist nicht abhängig von dem Umgang, den der Mensch als der dauernd Empfangende mit Gott als dem dauernd Gebenden hat, sondern von der Treue, mit der sie ihre Frömmigkeit pflegt. Jedoch ein selbstgepflegtes religiöses Ich-leben zeitigt zwar fanatische Pharisäer und orthodoxe Schriftgelehrte, aber niemals Jünger des Geistes Jesu Christi und seines Himmelreiches.
Zitat-Nr: 1174; Quelle: 11;
Wenn ewiges Leben nichts anderes wäre als gesetzliche Frömmigkeit, wenn Gemeinschaft mit Gott nur in der Pflege eines frommen Kultus bestünde, dann hätte Saulus sich nicht zu bekehren brauchen … Auch der natürliche Mensch kann fromm, ja sehr fromm und doch ohne persönliche Gemeinschaft mit Gott sein. Man kann wie ein Saulus eifern für Gott und doch wider Gott streiten. Anstatt ein Freund Gottes zu sein, erweist man sich als ein Feind des göttlichen Wirkens und des göttlichen Geschehens. Man kann aufgehen in kultischen Leistungen für Gott und doch ein Zerstörer der wahren Werke Gottes sein.
Zitat-Nr: 1190; Quelle: 8;
Meine Mission ist nicht, Polemik zu treiben oder für andere als Rute zu dienen. Kräfte, durch die Gott Veraltetes zerschlagen und für die Zukunft Unbrauchbares zertrümmern lassen kann, hat er genug in der Welt. Aber ihm fehlen Organe, durch die er aufbauen, Bleibendes und Unvergängliches schaffen kann … Ob Freikirche, ob Volkskirche: Christentum, Reich Gottes darf uns nie nur Pflege traditioneller Frömmigkeit sein, sondern muss uns immer der Ausdruck persönlich erlebte Gemeinschaft mit Gott bleiben. Wenn nicht, dann sind wir für die prophetische Jesusmission sowohl der Gegenwart als auch der Zukunft unbrauchbar geworden.
Zitat-Nr: 1225; Quelle: 15; Psalm 42/43
Es ist ein gewaltiger Unterschied, wie heilige Handlungen gepflegt werden: ob um ihrer selbst willen und als Leistung für Gott, oder aber als Verkehr der Seele mit Gott. Unsere Kulthandlungen können ein Zeichen rein traditioneller Frömmigkeit, aber auch der Ausdruck unseres persönlichen Umgangs mit Gott sein. Zwar steht fest, je vertrauter unser Verkehr mit Gott wird, desto kultloser wird er. Freunde Gottes sind in ihrem Erleben und in ihrer Gemeinschaft mit Gott nicht mehr an heilige Orte und festgesetzte Zeiten und kultische Handlungen gebunden. Sie finden den Weg zu Gott an jedem Ort und haben Audienz bei der höchsten Majestät mitten im Dienst und im Vollbetrieb des Alltagslebens.
Zitat-Nr: 1226; Quelle: 15; Psalm 42/43