Evangelium I
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Das Evangelium von der großen Tat Gottes, die Offenbarung des Vaters im Sohne, die auch uns zur Sohnschaft erlösen will, ersetzen wir durch vielfach sehr lärmende Methoden unserer Evangelisationen. So wurden wir aus Zeugen der großen Taten Gottes separatistische Propagandisten, angebliche Eiferer für die Wahrheit, scheinbar erfolgreiche Verteidiger des verheißenen Gottesreiches. Und doch haben wir uns und andere bei all unserem Evangelisieren vielfach zu Tode evangelisiert. Unserem Evangelium fehlte vielfach das Evangelium: in unserem Wirken wirkte nicht schöpferische Kraft, unser Eifer floss nicht aus der Inspiration des Geistes, unsere Methode war nicht der sichtbare Ausdruck der unmittelbaren Aktivität Gottes.
Zitat-Nr: 1115; Quelle: 4;
An unserem offiziellen Christentum ist die Welt irregeworden. Es hat ihr Christus weit mehr verdunkelt als enthüllt. Es hat viel mehr versprochen, als es gehalten hat. Es sprach zwar oft wie Jakob, handelte aber wie Esau. Und wird sich die Kirche Christi nicht auf ihre göttliche Sendung und ein unverdunkeltes Evangelium besinnen, dann wird sie eines Tages mit Schrecken entdecken, dass man Christus haben kann auch ohne Kirche, dass das Volk in seiner Gesinnung und Liebe Jesum haben wird, ohne die Kirche zu haben. Das Volk will zurück zum Herrn und nicht nur zum Tempel des Herrn. Es sehnt sich nach der Herrlichkeit und Vollmacht des Christus und nicht nach der Herrlichkeit und dem Kultus unserer Kirchen. Diese Sätze sind aus tiefster Seelennot herausgeboren. Welch ein Ringen der Kirchen und Gemeinschaften um die Seelen der Menschheit! Alles wirbt, alles evangelisiert, aber wie oft aus den egoistischen Motiven der Selbsterhaltung heraus! Daher fehlt das Evangelium ohne jegliche Nebengedanken, das allein Christum treibt.
Zitat-Nr: 1123; Quelle: 4;
Das Evangelium zwingt nie den Menschen wider seinen Willen in die Erlösung hinein, die es bringen will, denn solch eine Erlösung würde Knechtschaft, nicht aber Erlösung im Geiste der Kindschaft sein.
Zitat-Nr: 1290; Quelle: 18;
Was Paulus der Menschheit als Frohe Botschaft zu bringen hatte, war bisher nie in einem Zeitalter gebracht worden. Denn sein Evangelium war das einer gegenwärtigen Person. Der auferstandene Christus war ihm gegenwärtig, und er sah dessen Auferstehungskräfte sich zum Leben derer auswirken, die ihm vertrauen.
Zitat-Nr: 1655; Quelle: 38;