Gottesoffenbarung VIII
Image credit: veneratio / 123RF Stock Foto
Jede einzelne Gottesoffenbarung kann vom Menschen nur in ihrer Geistleiblichkeit vernommen werden. Das Wort der Propheten oder das Zeugnis der Apostel können daher nie etwa nur ein Geist sein. Sie sind zugleich auch Buchstabe, heilige Schrift. In ihrer Bestimmung und in ihrer Kraft wollen sie aber auch nie nur Buchstabe sein, nur heilige Schrift. Sie sind der Körper des Geistes, der durch sie spricht. Nur Geist ohne Worte endete zu jeder Zeit in einem uferlosen Spiritualismus, Wort ohne Geist führte immer zu einer toten Orthodoxie.
Zitat-Nr: 2308; Quelle: 57; Römer 1,16
Das ist das Geheimnis der Offenbarung: in ihr fließen immer göttlicher Auftrag und menschliches Handeln, göttliches Reden und menschliches Aufhorchen, göttliche Mitteilung und menschlicher Glaube zusammen. So wird Gott in seiner Offenbarung Fleisch, um von uns erkannt und verstanden zu werden.
Zitat-Nr: 2373; Quelle: 59; 1.Samuel 9
Der alttestamentliche Prophet war ein wandelndes, lebendiges Gotteswort. Er gab sich nicht aus, denn sein Ohr ruhte am Munde Gottes, und hinter seinem Dienst stand von Fall zu Fall der mit seinem Auftrag, der ihn berufen hatte. Nicht die prophetische Mission als solche machte die Gottesknechte oftmals müde; was sie innerlich gelegentlich zusammenbrechen ließ, das war die Schwere ihres Auftrags, der Inhalt ihres Prophetenwortes. Sie lebten nicht von dem einmal von Gott Empfangenen, Gott führte sie von Schau zu Schau, von Offenbarung zu Offenbarung. Wechselte auch nicht der eigentliche Inhalt ihrer prophetischen Botschaft, so wechselte aber doch die bildliche Fassung und die Art der Verkündigung. Daher blieb sie anschaulich, verständlich und lebendig vor den Ohren des Volkes.
Zitat-Nr: 2457; Quelle: 60; Jeremia 18,1-19,13
Dem Herrn ist es nicht gleichgültig, was mit seinen Offenbarungsworten in der Geschichte wird. Er hat sie nicht gegeben, damit sie mit dem Tode ihrer Vermittler und Dolmetscher auch mit untergehen. Und hört ein Volk in der Gegenwart nicht auf sie, dann wird ein Volk in Zukunft auf sie hören und aus ihrer Predigt den Glauben gewinnen, der der Sieg ist, der die Welt überwindet.
Zitat-Nr: 2493; Quelle: 60; Jeremia 36,1-32
Je bewusster der Mensch der Offenbarung widersteht, desto mehr zwingt sie ihn zu einem offenen Kampfe gegen sie. Die Offenbarung lässt den Menschen nie bleiben, was er bisher war. Sie stellt ihn stets neu vor die Wahl: besser oder schlechter, für die Wahrheit offener oder verschlossener zu werden. Eine dauernde Neutralität dem Sprechen Gottes gegenüber gibt es in der Geschichte nicht. Man wird entweder ein Freund oder ein Widersacher Gottes.
Zitat-Nr: 2496; Quelle: 60; Jeremia 36,11-26