Gottesoffenbarung IX
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Jojakim hat die Papyrusrollen verbrannt, nicht aber auch das lebendige Prophetenwort. Dies zu tun lag nie in der Macht eines Menschen und wenn er auch die Autorität und Gewalt eines Königs besaß. Wohl sind Bücher und Propheten des Offenbarungswortes innerhalb der Geschichte verbrannt und gekreuzigt worden, nie aber das Offenbarungswort selbst. Dieses wird die Geschichte nie mehr los. Die Zeitalter und Völker werden sich auch in Zukunft mit ihm auseinanderzusetzen haben, wie die große Vergangenheit gezwungen wurde, es zu ihrem Heil oder zu ihrem Gericht zu tun.
Zitat-Nr: 2497; Quelle: 60; Jeremia 36,27-32
Je mehr es einem zur innerlichen Gewissheit wird, dass der jeweilige Durchbruch der göttlichen Offenbarung in und durch die Propheten nur eine erstmalige oder auch wiederholte Enthüllung von dem war, was Gott in seinem Wesen und in seinen unerschütterlichen Heilsabsichten ist, desto mehr wird einem das prophetische Wort trotz seiner zeitlichen, lokalen und individuellen Gebundenheit zu einem Wort von Gott auch für die Gegenwart.
Zitat-Nr: 2539; Quelle: 62;
Eine völlig objektive Offenbarung gibt es nicht. Nur Gott allein ist sie. Wir haben immer nur eine durch Menschen vermittelte und somit eine zuvor von Menschen subjektiv erlebte und gedolmetschte Offenbarung.
Zitat-Nr: 2559; Quelle: 62;
Es gehört zur Größe der göttlichen Offenbarung, dass sie sich in ihrem Reden so stark jener Lebensbilder und Gleichnisse bedient, mit denen der Mensch in seinem jeweiligen Alltagsleben aufs engste verwachsen ist. Das ist die Fleischwerdung des göttlichen Wortes. Die Offenbarung redet menschlich von ewigen Dingen, um vom Menschen verstanden zu werden.
Zitat-Nr: 2638; Quelle: 65; Jesaja 5,1-7
Tabors-Höhen, auf denen wir die Herrlichkeit unseres Meisters schauen dürfen, sind nicht Segnungen einer heiligen Örtlichkeit, sondern allein der göttlichen Offenbarung… Tabors-Höhen können nicht gefunden, sondern nur erlebt werden.
Zitat-Nr: 2666; Quelle: 66; Markus 9,2
Es liegt bereits im Begriff sich Offenbaren, dass es sich um eine innerhalb der Geschichte sich dauernd vollziehende, vom Menschen zu erkennende und wahrnehmbare Enthüllung oder Selbstmitteilung Gottes handelt. Schlatter hat seinen Römerbriefkommentar unter dem Titel „Gottes Gerechtigkeit“ erscheinen lassen. Er konnte es in der Erkenntnis tun, dass Gerechtigkeit nicht etwa eine Eigenschaft Gottes ist, die im Gegensatz zur Liebe steht. Gottes Gottsein ist schlechthin handelnde Gerechtigkeit, wie er handelnde Allmacht, handelnde Güte, handelnde Barmherzigkeit oder auch handelnder Zorn ist.
Zitat-Nr: 2692; Quelle: 57; Römer 1,17