Erlösung I
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Was in der Menschheit als Wahrheit, als Gemeinschaft mit Gott, als Dienst am Reich Gottes oder am ewigen Leben sichtbar wurde, war niemals des Menschen Weg zu Gott, sondern Gottes Weg zum Menschen, nicht die Frucht menschlicher Religion, sondern das Wunder der göttlichen Erlösung.
Zitat-Nr: 1074; Quelle: 3; 1.Mose 15,1-6
Nur der Mensch als Gottes Ebenbild kann beginnen, in seiner Gesinnung und in seinem Charakter, in seinem Dienst und in seiner Hoffnung das wahre Bild seines Vaters widerzuspiegeln. Denn nichts Geringeres ist der eigentliche Zweck und das Ziel der göttlichen Offenbarungen! Beide lassen sich vielleicht in die drei großen Hauptbegriffe zusammenfassen: Erlösung, Gemeinschaft und Dienst. Jede Offenbarung Gottes will zur Erlösung für den Menschen werden. Wo das göttliche Selbst das Schweigen dem Menschen gegenüber bricht und zu einem redenden Selbst wird, da steht der Mensch immer an einer Pforte seiner Erlösung. In jeder Offenbarung öffnet sich dem Menschen das Tor zu Gott hin und wartet auf dessen Kommen. Denn sie will immer erlösen, freimachen, herausheben aus der rein kreatürlichen Menschlichkeit mit ihrem Fall und uns in die göttliche Wesensart hineinziehen. Gott ist schlechthin das Heil, daher kann nur Heil in seiner Offenbarung von ihm ausgehen.
Zitat-Nr: 1085; Quelle: 3;
Es gibt keine Schrift des alttestamentlichen Kanons, deren eigentlicher Sinn nicht die durch Offenbarung zu vermittelnde Erlösung wäre … Unser biblischer Kanon beginnt in seinen ersten Kapiteln der Genesis mit Erlösung und lässt dieselbe in dem letzten Buch der Bibel ausklingen in die vollendete Gottesherrschaft zum Heil der Gesamtschöpfung. Das Halleluja der Johannes-Apokalypse ist nur denkbar aufgrund vorangegangener Offenbarung durch Apostel und Propheten. Leben aus Gott wird nur da sichtbar, wo Gottes Offenbarung zuvor erlösen konnte.
Zitat-Nr: 1086; Quelle: 3;
Ist nicht auch in unserer christlichen Gegenwart die Begeisterung vielfach weit größer als unsere innere Kraft? Führen wir nicht auch auf unseren christlichen Kanzeln und Kathedern eine Sprache, als ob alle Welt uns zu Füßen liege und versagen doch fast auf der ganzen Linie im Kampf und Dienst des Lebens? Haben wir nicht das Christentum in seiner Einzigartigkeit und Ausschließlichkeit im Blick auf die Erlösung der Welt zu betonen gewagt und doch in unserem Leben so seine erlösende Kraft verleugnet, dass ein Mann wie Nietzsche mit fast nicht zu überbietender Schärfe es wagen darf, uns mit den Worten ins Gewissen zu greifen: „Ihr Christen müsstet erlöster sein, wenn man an euern Erlöser glauben sollte!“?
Zitat-Nr: 1211; Quelle: 13; 1.Samuel 4,5