Evangelium III
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Die Gemeinschaft mit Jesus Christus setzt das Evangelium beim Menschen nicht voraus. Es kündet sie als frohe Botschaft an und fordert jeden auf, sie zum Inhalt seines Vertrauens zu machen. Glaube ist Paulus daher nicht etwa der Inhalt einer Gegenleistung für die im Evangelium dem Menschen angebotene Rettung. Er ist die vertrauensvolle Hingabe an den, der in seiner Person ihm Rettung sein will und sein kann. Ob es nun der Jude ist mit dem reichen Inhalt seiner Thora oder der Grieche mit seinem sakralen Kultusleben: beide finden dieselbe Errettung allein im Auferstandenen, der sich in seinem Evangelium an sie wendet.
Zitat-Nr: 2688; Quelle: 57; Römer 1,16
Die verlorene Sohnesstellung konnte kein Prophet, so groß sein Wort auch immer war, vermitteln. Sie konnte nur durch den Sohn dem Menschen als Evangelium gesagt und dem Glaubenden als eine bereits gegenwärtige, aber auf die zukünftige Vollendung angelegte Heilswirklichkeit erschlossen werden.
Zitat-Nr: 2697; Quelle: 57; Römer 1,18
Die Christusverkündigung prägt durch ihren Inhalt auch den Inhalt und das Leben der Christusjünger. Welch eine Verantwortung trägt deshalb gegenüber Gott und den Völkern jeder Bote des Evangeliums und jede Kirche in ihrem Dienst die das Evangelium weitersagen! Die Verantwortung wird umso größer, je mehr die Menschen aufhören, nur noch eine heidnische Völker- oder nur eine nachdenkliche Volksmenge zu sein. Evangelium ist nicht ein Typus von christlicher Lehre: es ist und bleibt Christus als Offenbarung und Inhalt der Gotteskraft, durch die dem Leben der Glaubenden und der Kirche ein ihrem Haupte entsprechendes Lebensbild gegeben wird.
Zitat-Nr: 2743; Quelle: 57; Römer 6,17-18
Mit dem Begriff „Religion“ hat man das Evangelium zu den alten und neueren Religionserscheinungen der Welt gezählt. Das Leben, das durchs Wort und aus dem Geiste des Evangeliums entsteht, ist aber seinem Wesen und seiner Bestimmung nach keine neue Religion: es ist das von Gott geschenkte und vom Menschen erkannte, im Glauben angenommene Kindesverhältnis zu Gott.
Zitat-Nr: 2747; Quelle: 57; Römer 7,1-6