Glaube I
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Der Glaube hat keine Garantie, dass er nicht wird Umwege gehen müssen und in die Wüste geführt wird. Aber er hat die Verheißung, dass er nie dauernd eine Wüste finden wird … Mit Gott werden wir auch in der Wüste zu Zeugen seiner Offenbarung und zu Propheten seiner Allmacht und Majestät.
Zitat-Nr: 1010; Quelle: 2; 2.Mose 13,17-18
Gottes Warten war nicht Gericht, sondern Gnade; nicht Verlust, sondern ungeahnter Gewinn. Und mir ist es, als ob wir auch die großen, erschütternden Ereignisse unserer Zeiten in diesem Lichte sehen sollten. Alte Welten stürzen ein, und die ungeheuren Staubmassen zusammengebrochener Ruinen füllen die Luft und lassen unsern Atem stocken. Es liegt so vieles unter den Trümmern begraben, was uns einst liebt und wert war. Wie sehnten wir uns nach dem göttlichen Eingreifen, als die Mächte am Werk waren, die das gegenwärtige Trümmerfeld schufen! Aber Gott kam nicht. Soll nicht auch auf diesem Boden das Wort Jesu an Martha wahr werden: „Wenn du glaubst, wirst du die Majestät Gottes sehen.“? Wenn ich nicht diesen Trost hätte, ich wüsste nicht, wohin man mit all dem Weh fliehen sollte, unter dem die Seele seufzt. Aber wir wollen warten und sehen, ob nicht auch die Leiden und Gerichte unserer Tage eine Vorbereitung jenes Bodens sein werden, auf dem unser Glaube neue Herrlichkeiten Gottes schaut.
Zitat-Nr: 1024; Quelle: 2; Johannes 11,21.32
Martha widersprach nicht aus Prinzip, sondern aus Unkenntnis. Ihre bisherige Auferstehungsdogmatik ließ es ihr schwer werden, Jesus in dem zu verstehen, was er ihr über Leben und Auferstehung gesagt hatte … Dogmatische Traditionen können Glaubende in unsagbar schwere Seelenkonflikte bringen.
Zitat-Nr: 1026; Quelle: 2; Johannes 11,21.32
Glaube ohne Offenbarung führte noch immer zu jener Illusion, die mit irgendeiner Enttäuschung endete, die nie erfüllt sah, was die menschliche Seele glaubte ersehnen und erhoffen zu dürfen. Wer daher dem Menschen die göttliche Offenbarung nimmt, liefert ihn an die menschliche Phantasie und an den seelischen Enthusiasmus aus; und wer ihm den Glauben nimmt, erschließt ihm das trügerische Reich der Illusionen und der darauffolgenden Nacht der Verzweiflung.
Zitat-Nr: 1061; Quelle: 3; 1.Mose 12,1-17
