Führung III
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Geistliche Führung über andere kann uns in Wirklichkeit nur auf jenen Gebieten anvertraut werden, auf denen wir zuvor selbst in Sturm und Hitze erprobt worden sind. Wo das nicht geschehen ist, wird unsere Führung bald einer Kinderstube gleichen, wo das Kind das Kind erziehen will. Da ist in der Regel viel Geschrei und wenig Zucht.
Zitat-Nr: 2525; Quelle: 61; 1.Samuel 18,9
Unmittelbarkeit ist Vorbedingung wahrer prophetischer und pneumatischer Führung. Führung ist mehr als Leitung. Leitung bewegt sich in dem Bisherigen; der Führung geht es jedoch um Erschließung unerschlossener und zukünftiger Lebensgebiete … Der wahre Prophet lebte nicht von den Reserven seiner einstigen Erfolge, sondern von der Kraft des Wortes, das ihm ewig neu von Gott wurde. Das ist prophetische Unmittelbarkeit. In ihr schreitet der Prophet von Kraft zu Kraft, und zwar allein auf Grund neuer Inspirationen. Gott in seiner Geistesmitteilung und nicht vergangene Erlebnisse sind ihm von Fall zu Fall die Quelle seiner Kraft. Geht dieser Schmelz der Unmittelbarkeit, dieser Hauch der immer neu erlebten Reichgotteswirklichkeit verloren, dann entgleitet eines Tages auch Persönlichkeiten, wie Mose eine war, die prophetische Führung. Menschen, die nicht mehr über Erreichtes hinauszuweisen vermögen, verlieren sich allmählich in der Wiederholung und in der Routine. Die Ordination berufener Gottesknechte liegt mithin in jener dauernd erlebten Inspiration, durch die sie sich im Dienst unter dem Volke von Gott immer neu legitimiert sehen. Wie oft hat auch die Kirche Christi es in ihrer Geschichte erlebt, sobald ihren Führerpersönlichkeiten die Unmittelbarkeit verloren ging, dass sich deren Dienst alsdann hinfort nur noch nährte vom Kampf untereinander. Scheinbares Feuer, Kraft und Begeisterung entstanden nur noch auf Grund gegenseitiger Reibung. Aber es war in der Regel nicht mehr Feuer von oben, sondern nur noch Fanatismus von unten.
Zitat-Nr: 2563; Quelle: 62;