Fleisch
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Das ist das Fleisch in seinem wahren Charakter: Je mehr Gott segnet, desto mehr erhebt es sich, je mehr Gott erschließt, desto mehr rühmt es sich. Je größer die Fülle der Kräfte, desto bewusster die Loslösung von Gott … Nirgends findet man so viel Selbstbewusstsein als bei einem Menschen, der sich wohl von Gott gesegnet sah, aber nicht entsprechend seiner Segnungen auch von Gott abhängig wurde.
Zitat-Nr: 1204; Quelle: 13; Jesaja 6,3
Für David begann ein Glaubenskampf, der weit schwerer und größer war als der Kampf im Terebintentale mit dem Philister. Hier gab es Augenblicke, wo sein Glaube zu versagen drohte … Den Kampf in seiner ganzen Tiefe verstehen wir nur, wenn Saul in seiner Person vor uns steht als das, was er wirklich war: das herrschende Fleisch unter dem Volke Gottes. Denn für seine wirkliche Glaubensstellung bleibt das Wort bezeichnend: Der Geist des Herrn war von Saul gewichen! So einen inneren Seelenzustand bezeichnet die Schrift mit dem Ausdruck „Fleisch“ oder „fleischlich“. Das Bestimmende in so einem Leben ist nicht mehr der Geist des Herrn, sondern die eigene Neigung, die augenblickliche Herzenssstimmung. Hier lässt man sich nicht mehr leiten von göttlichen Grundsätzen, sondern von jener selbstsüchtigen Berechnung, die in allem nur das Ihrige sucht. Das war Saul in der Mitte seiner Brüder geworden.
Zitat-Nr: 2527; Quelle: 61; 1.Samuel 18,13
Hat es uns gelegentlich nicht fast erdrücken wollen, dass es bis jetzt in der Geschichte des unvollendeten Gottesvolkes auf Erden vielfach nicht anders gewesen ist? Man trauerte, wie einst Samuel, als man eines Tages wieder wahrnahm, dass Männer, die ihren Dienst einst im Geist begonnen hatten, wie Saul im Fleisch endeten. Man liebte sie, und sie schienen durch ihre Anlagen und Kenntnisse wie zur Führung berufen zu sein. Aber als erst der Geist des Herrn von ihnen gewichen war, hörten sie auf, wirkliche Führer auf dem Gebiete des göttlichen Lebens zu sein. Obgleich sie es äußerlich auch Jahre hindurch blieben, die Vollmacht, geistliche Leitung zu vermitteln, hatten sie verloren. Denn in Gottes Augen sind wir nur das, was wir als wirklich geistliche Persönlichkeiten sind, und nicht, was wir auf Grund unserer amtlichen Würde gelten … Anstatt dauernd zu klagen über versagende Gottesknechte, sollen wir hingehen und Umschau halten, ob sich nicht im Volke neue Kräfte regen, die Gott berufen will. Gott bindet sich in der Durchführung seiner Reichsgeschichte nie an einzelne Personen: versagt ein Saul, so findet er einen David … Lieber wertvolles Leben, brauchbare Kraft abgeben als auf seine eigene Stellung verzichten: das ist das Wesen des Fleisches.
Zitat-Nr: 2529; Quelle: 61; 1.Samuel 18,13