Dienst VI
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Darum gibt es auch keinen Gradunterschied unter den Bauenden. Was der Herr verteilt hat, das sind die einzelnen Aufgaben. Eine Diakonisse hat eine andere Aufgabe als ein Professor, eine Mutter hat einen anderen Dienst als ein Evangelist. Ja, wenn es sich darum handelte, dass Gott sichtbar werde innerhalb eines Menschenwerkes, dann kämen Gradunterschiede zu Tage. Jedoch was hat die Kirche Christi im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende nicht aus der charismatischen Gabe der einzelnen Dienenden gemacht? Welche Gradunterschiede hat sie geschaffen? Wie oft hat man zum Unheil der Kirche die Art des Dienstes zum Titel erhoben, wo der Name weit mehr eine Ehrenstellung als die andersartige Dienstleistung bezeichnete? Man hat einzelne Dienende zu einer höheren Sonderstellung erhoben. Wie manche trugen zwar den Titel, aber verleugneten den Dienst, wie manche trugen die Ehren und knechteten ihre Brüder. Man ließ sich kleiden mit Prophetenmantel und Hirtenstab, und die anderen taten die Arbeit als Gottespropheten und Seelenpfleger ohne Mantel und Hirtenstab. Es gibt dem Wesen nach keinen Gradunterschied unter den Bauenden. Die Schwester im Diakonissenheim ist in ihrem hingebenden Dienst geradeso eine Mitbauende wie der Herr Generalsuperintendent und irgendein anderer im Reiche Gottes. Es handelt sich im Reiche Gottes nur um verschiedene Dienstangelegenheiten und ganz verschiedene Aufgaben und Sendungen innerhalb des Tempelbaus. Denn alle stehen in derselben Abhängigkeit von Gott, sowohl der Kleinste wie der Größte. Das ist das Wesen des allgemeinen Priestertums, das sich in der Kirche Christi verkörpert.
Zitat-Nr: 2086; Quelle: 109; 1.Korinther 3,10-15