Die Gefahr der Verachtung – 23.November
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„Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig, denn allzu sehr litten wir Verachtung“
Psalm 123,3
Was wir vermeiden müssen, ist nicht so sehr, dass unser Glaube an Gott Schaden nimmt, sondern dass unsere Grundhaltung oder Stimmung als Christen sich ändert. „… seht euch vor in eurem Geist und brecht nicht die Treue!“.1 Unsere Grundstimmung hat große Wirkungen. Sie kann zum Feind werden, der in unsere Seele eindringt und den Geist von Gott ablenkt. Bestimmte Einstellungen sollten wir darum nie dulden. Sonst merken wir irgendwann, dass sie uns vom Glauben an Gott abgebracht haben. Dann müssen wir zuerst vor ihm wieder zu einer Grundhaltung des Friedens finden; ohne das ist unser Glaube nutzlos und das Vertrauen auf natürliche Kraft und menschliche Fähigkeiten beherrscht uns.
Nimm dich in Acht vor den „Sorgen der Welt“.2 Gerade sie verursachen die falsche innere Haltung. Man kann es kaum glauben, welche enorme Macht die einfachen Dinge haben, unsere Aufmerksamkeit von Gott abzulenken. Erlaube nicht, dass dir die „Sorgen der Welt“ über den Kopf wachsen.
Eine andere Ablenkung kommt aus unserer Leidenschaft zur Selbstrechtfertigung. Augustinus betete: „O Herr, befreie mich von dieser Begierde, mich immer zu rechtfertigen.“ Das Bedürfnis, sich ständig zu rechtfertigen, kann unseren Glauben an Gott zerstören. Denke nicht: „Ich muss das erklären“ oder: „Ich muss mich irgendwie verständlich machen.“ Jesus hat nie etwas erklärt. Er hat die Missverständnisse und falschen Vorstellungen der Menschen sich selbst korrigieren lassen.
Wenn wir sehen, dass andere Menschen geistlich nicht wachsen, und zulassen, dass aus dieser Erkenntnis Kritik wird, dann lösen wir uns damit aus der Gemeinschaft mit Gott. Gott gibt uns Erkenntnisse nicht, damit wir kritisieren, sondern damit wir für den anderen beten.