Gebet für das Leben – 3.Mai
„Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist…“[sc:bibelstelle stelle=“Epheser 6,8“ ]
Wenn wir über längere Zeit für andere beten, kann es sein, dass unser gehorsames Gebet für diese Menschen sie mehr kostet, als wir je für möglich gehalten haben. Dann besteht die Gefahr, dass wir anfangen, aus Mitleid um menschliche Erleichterung für sie zu bitten, während Gott dabei war, unsere Gebet zu erhören und sie allmählich auf eine ganz neue Seineebene zu heben. Immer wenn wir nicht mehr ganz mit Gottes Interesse und Fürsorge für Menschen übereinstimmen und unserem menschlichen Mitgefühl den Vorrang geben, ist die Lebensverbindung mit Gott unterbrochen. Dann stehen unsere Sorge und unser Mitleid mit ihnen im Weg und somit werden wir Gott etwas vor.
Wir können unmöglich lebendig und wirksam für andere beten, wenn wir uns nicht völlig auf Gott verlassen können. Und die schwersten Zerstörungen dieser vertrauensvollen Beziehung zu Gott, die für unser Beten so notwendig ist, gehen von menschlichen Mitgefühl und unserer Voreingenommenheit aus. Einheit mit Gott ist der Schlüssel zur Fürbitte und wenn die Einheit verloren geht, dann meist aus Mitleid mit andern und nicht durch Sünde. Sünde wird die Beziehung des Fürbittenden zu Gott wahrscheinlich nicht stören, aber Mitleid tut es. Es kann Mitleid mit uns selbst oder mit anderen sein, wenn wir denken: „Ich lasse nicht zu, dass das passiert.“ Und schon stehen wir nicht mehr in der Lebensverbindung mit Gott.
Beten für andere Menschen lässt dir weder Zeit noch Lust, für dein eigenes „erbärmliches Ich“ zu bitten. Du brauchst dich nicht anzustrengen, Gedanken an eigene Belange herauszuhalten, denn sie tauchen gar nicht erst auf, so dass man sie abweisen müsste. Du bist darin völlig eins mit Gottes fürsorglichem Interesse für andere Menschen. Gott gibt uns Urteilsvermögen über das Leben anderer Menschen, um uns zur Fürbitte für sie aufzurufen, nicht damit wir sie kritisieren.