Geleitete Fürbitte – 4.Mai
„Weil wir denn nun, liebe Brüder, durch das Blut Jesu die Freiheit habe zum Eingang in das Heiligtum…“[sc:bibelstelle stelle=“Hebräer 10,19“ ]
Bilde dir nicht ein, es sei schon Fürbitte, wenn wir unsere eigenen menschlichen Gefühle und Interessen Gott vortragen und dann verlangen, dass er alles tut, worum wir bitten. Die Möglichkeit zu Gott zu kommen haben wir ausschließlich, weil Christus sich stellvertretend für uns mit der Sünde identifiziert hat. Wir haben diese Freiheit „durch das Blut Jesu“.
Eigensinn gegenüber Gott ist das größte Hindernis für die Fürbitte, denn er beruht auf einem natürlichen „Verständnis“ für Dinge, die wir bei uns und andere sehen. Wir meinen, dass das keiner Buße bedarf. Wir leben in der Vorstellung, in jedem von uns gebe es gute und edle Züge, die die Versöhnung durch das Kreuz Christi nicht brauchen. Dieses Denken bringt eine Nachlässigkeit und Interesselosigkeit hervor, die uns zum beten für andere Unfähig macht. Dann identifizieren wir uns nicht mit Gottes liebevoller Sorge für andere, sondern ärgern uns über ihn. Aber mit unseren eigenen Vorstellungen sind wir immer zu Stelle und so verkommt unsere Fürbitte zu einer Verherrlichung unserer natürlichen Gefühle. Wir müssen zur Kenntnis nehmen: dass Jesus „für uns zur Sünde gemacht“ wurde, zieht eine radikale Änderung all unserer Sympathien und Interessen nach sich. Geleitete Fürbitte bedeutet, dass wir unsere natürlichen Gefühle für andere bewusst durch Gottes Interesse an ihnen ersetzen.
Bin ich eigensinnig oder lasse ich mich leiten? Will ich mich durchsetzen oder ist meine Beziehung zu Gott vollkommen? Bin ich ungeduldig oder auf Gott ausgerichtet? Richte ich mich nach meinem eigenen Willen oder will ich mit ihm eins sein?