Diabolos
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Der Glaubenskampf mit all seinen innerlichen und äußerlichen Konflikten ist nicht, wie Paulus sagt, ein Kampf mit Fleisch und Blut: er ist ein Kampf mit den Methoden des Diabolos. Das griechische Wort für Methoden kann auch umschrieben werden: mit den Umwegen. Der Versucher kommt nie direkt. Täte er das, die glaubende und streitende Gemeinde würde bald fertig sein mit ihm. Der Diabolos hat aber seine Umwege, seine Schliche, die er in den Dienst seiner Verführungen stellt. Die Starken und Selbstbewussten sucht er zur Lauheit und Trägheit zu verführen. Sobald er erkennt, dass sie dafür nicht empfänglich sind, dann naht er von einer ganz anderen Seite. Er kommt mit einer gewissen Übergeistlichkeit. Schlichte Glaubensmenschen beginnen geistlich-religiöse Übermenschen zu werden. Sie werden Nietzsche-Naturen auf religiösem Gebiet. Wer das Reich Gottes in seinem Werden und in seinem mancherlei Gefahren kennengelernt hat, dem ist es nicht unbekannt, wie schnell jedoch solche Übermenschen eines Tages strandeten. Übergeistlichkeit und Sinnlichkeit gingen fast immer nebeneinander her. Das sind Methoden, Umwege, Schliche des Diabolos.
Oder der Fürst dieser Welt versucht, die Jüngergemeinde ganz in die Politik hineinzuziehen. Ist diese jedoch zu stark in ihrem Lebensraum verankert, dann versucht er, sie zu Verneinern ihres eigenen Volkes und ihrer eigenen Lebensinteressen zu machen. Trotz aller erfreulichen und guten Erfolge einer gesunden Staatsführung finden sie dennoch kein positives Ja zu ihrer Staatsführung. Menschen in dieser Einstellung sehen dann alles, was geschieht, nur noch grau in grau. Sie verfallen leicht in jenen allgemeinen Pessimismus, in welchem sie von Gott her keinen freiwilligen Dienst für Volk und Staat zu finden vermögen … So hat der Versucher innerhalb der gegenwärtigen Zeit seine Umwege auch für jeden Einzelnen in seinem persönlichen Dienst. Es hat in der Geschichte der Kirche Zeiten gegeben, in welchen man sich viel mit dem Teufel beschäftigte. Auf Grund der gemachten Erfahrungen in der Vergangenheit glaubte man, alle Methoden des Diabolos zu kennen. Bald musste man aber entdecken, dass man die nächsten Schliche und die nächsten Umwege nicht kannte. Nur wenn die Gemeinde in der Ganzrüstung Gottes bleibt, darf sie sich nicht fürchten vor den Methoden des Versuchers.
Zitat-Nr: 2769; Quelle: 57; Römer 8,10-17