Barmherzigkeit
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In unserer Verkündigung des Wortes Gottes und in unseren Evangelisationen oder auch in unserer persönlichen Seelsorge sprechen wir so oft vom „Verlorengehen“. Das bezeichnet nicht richtig den Zustand und die Hilflosigkeit unseres Falls. Wir gehen nicht verloren, sondern wir sind verloren und bleiben verloren, wie Jesus es so erschütternd im Gleichnis vom verlorenen Sohn gezeigt hat. Wir bleiben so lange verloren, bis das Erbarmen Gottes in unsere Hilflosigkeit hinabsteigt, zu uns spricht und uns durch sein Eingreifen aus der Gewaltherrschaft der Finsternis heraushebt und in die Lebenssphäre dessen versetzt, der durch seine Auferstehung der Beginn einer neuen Schöpfung geworden ist.
Zitat-Nr: 1103; Quelle: 3; 1.Petrus 1,3.23
Wie oft hat Gott seit den Tagen Noahs in der Geschichte Völker samt ihrer blühenden Kultur rettungslos untergehen lassen, weil ihre weltbeherrschenden Ideen zu einer Gefahr für den Fortbestand und die Zukunft der ganzen Menschheit geworden waren. So wirkte sich in den Gerichten über das Einzelne je und je Gottes Barmherzigkeit fürs Ganze aus. Das Ganze war damals die mit Noah beginnende neue Zukunft der Menschheit, deren Entwicklung heute noch nicht abgeschlossen vor uns liegt. Wir müssen annehmen, dass die Entartung in jenen alten Tagen bereits so groß war, dass die Vertilgung für die Gegenwart zwar ein Akt des Gerichts, für die Zukunft jedoch ein Akt der Barmherzigkeit war.
Zitat-Nr: 1845; Quelle: 44;
Gott lässt sein Werk der Barmherzigkeit zum Heile der Seufzenden nicht zu Grunde gehen am dauernden Trotz und Widerspruch eines Machthabers und an der politischen Blindheit und Torheit der Völker.
Zitat-Nr: 2090; Quelle: -; -
Die Barmherzigkeit im Sohn fragt nicht nach dem, was der Mensch in seiner Gottesferne ist oder was sie von ihm fordern kann. Sie fragt nur danach, was sie ihm bringen und wozu sie ihn berufen und begnadigen kann.
Zitat-Nr: 2300; Quelle: 57; Römer 1,8-10
Die Barmherzigkeit ist groß in ihrem Hoffen und unermüdlich in ihrem Dienste wie Gott selbst. Denn Gott will nicht nur nicht den Tod des Sünders, er will auch nicht das Sterben eines Volkes durchs Gericht … Für Gott als den Herrn der Geschichte war es zu jeder Zeit ein Geringes, selbst das schwerste Gericht in Segen und die größten Feinde in Freunde zu verwandeln.
Zitat-Nr: 2494; Quelle: 60; Jeremia 36,1-32
In Gott sind auch Gericht und Gnade, Verwerfung und Wiederannahme nicht Gegensätze, sondern nur verschiedene Energien ein und derselben Aktivität der Barmherzigkeit. In unserer menschlichen Sprache und für unser Verständnis muss aber dieses scheinbar sich ganz widersprechende Handeln Gottes im Bilde des innerlichen Sich-Wandelns ausgedrückt werden. An sich wandelt Gott sich in seiner Gesinnung und Aktivität nicht. In ihm sind auch die größten Gegensätze zu einer letzten Harmonie vereinigt und dienen je nach Zeit und Möglichkeit dem Heile der Menschheit.
Zitat-Nr: 2610; Quelle: 62;
Es bleibt das ewige, unverkürzte Recht der Barmherzigkeit, auch aus dem Gericht jene zu erlösen, die sich beugten unter die züchtigende Hand der Gerechtigkeit, welche nicht strafte um der Strafe willen, sondern um alle durchs Gericht zum Leben zu führen, die ohne Gericht für immer untergegangen wären.
Zitat-Nr: 2651; Quelle: 65;