Mehr anstreben – 9.Mai
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„Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst.“[sc:bibelstelle stelle=“Sprüche 29,18“ ]
Es ist ein Unterschied, ob man an einem Grundsatz festhält oder ob Gott sich einem gezeigt hat. Ein Grundsatz bringt keine Inspiration zum Handeln mit sich, aber eine Vision tut das. Menschen, die ganz von idealistischen Grundsätzen eingenommen sind, tun selten etwas. Ein Mensch kann sogar mit seiner Vorstellung von Gott erklären, warum er seine Pflicht bewusst vernachlässigt. Jona versuchte seinen Ungehorsam zu entschuldigen, indem er zu Gott sagte: „… denn ich wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels gereuen.“1 Vielleicht habe ich auch eine richtige Vorstellung von Gottes Eigenschaften und gerade darum tue ich nicht meine Pflicht. Aber wo Gott sich gezeigt hat, da ist auch Ehrlichkeit und Integrität, denn sie Vision gibt mir den Impuls zum richtigen Handeln.
Unsere eigenen idealistischen Grundsätze können uns einschläfern und ins Verderben bringen. Kläre für dich selbst vor Gott, ob du etwas von ihm geschaut oder ob du nur Grundsätze hast.
Mann muss sich weiter strecken, als man reicht, wozu ist sonst der Himmel?
„Wo keine Offenbarung (prophetische Vision) ist…“ Wenn wir Gott aus dem Blick verlieren, werden wir rücksichtslos. Dann lassen wir unsere Zurückhaltung fallen und tun wissentlich das Falsche. Wir beten auch nicht mehr und verlieren den Blick dafür, wie Gott die kleinen Alltagsdinge sieht. Wir fangen einfach an nach eigenem Gutdünken zu handeln. Wenn wir von uns aus alles nehmen und tun, was wir wollen, wenn wir nicht mehr erwarten, dass Gott eingreift, dann geht es abwärts mit uns. Dann haben wir die Vision verloren. Ist unsere ganze Haltung heute davon geprägt, dass Gott sich uns gezeigt hat? Erwarten wir, dass Gott Größeres tut als je zuvor? Ist unsere Einstellung zum Leben mit Gott erwartungsvoll und einsatzfreudig?
- Jona 4,2 [↩]