Gottesoffenbarung I
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Die Formen der Offenbarungen durch Gott beinhaltet immer eine gewisse Vermenschlichung des Göttlichen. Sobald die Ewigkeit in die Zeit tritt, muss sie die Formen des Zeitlichen annehmen. Der Logos Gottes muss Fleisch werden, um als das geoffenbarte zu uns reden zu können. Denn alles Göttliche muss eine Vermenschlichung erleben, damit es von uns verstanden werde. Das hat dazu geführt, dass unsere ganze religiöse und metaphysische Begriffswelt sich so stark in Bildern und Gleichnissen bewegt, die ja der Diesseitigkeit angehören. Die Gegenwart Gottes verkörperte sich den Alten im Tempel, in Bundeslade und Schriftrollen. Eine rastlose innere Hingabe an Gott bezeichneten sie als Opfer. Inspirationen des Heiligen Geistes nennen wir Feuer von oben. Von Gottes vergebender Gnade reden wir unter dem Begriff der reinigenden Kraft des Blutes Christi. Die wahren Jünger Jesu sind uns in ihrer Gesamtheit der Leib des Auferstandenen und der Tempel des Heiligen Geistes.
Zitat-Nr: 1081; Quelle: 3;
Jerusalem entsteht durch Offenbarung – daher ihre dauernde Abhängigkeit von Gott. Jerusalem war nie die Frucht einer religiösen Entwicklung, sondern die Schöpfung der göttlichen Offenbarung und ihres Geistes… Wie bei der Weltschöpfung Tag für Tag allein durch das Sprechen Gottes ein Neues entstand, so auch in der Neuschöpfung, die wir als Reich Gottes bezeichnen. Vergegenwärtigen wir uns nur einmal die einzelnen Entscheidungen der Glaubensväter: einen Noah, einen Abraham, einen Isaak, einen Jakob, einen Samuel usw. – erst sprach die Offenbarung und dann erst handelte ihr Glaube.
Zitat-Nr: 1171; Quelle: 11;
Denken wir an die schweren Glaubensnöte und Seelenkonflikte der einzelnen Propheten. Wie rang ein Jeremia, ein Hosea, ein Habakuk, um das völlig unverständliche Geschehen im damaligen Geschichtsverlauf zu verstehen, damit sie es ihrem Volke richtig dolmetschen könnten. Denn die Propheten waren nie Schöpfer, sondern immer nur die Empfänger der Offenbarung… So schuf auch einst Israels Glaube sich Jahwe nicht als seinen Offenbarungsgott, sondern der Gott der Offenbarung schuf sich in Israels Glauben den menschlichen Träger und Vermittler seiner Offenbarung. Man würde staunen, wenn man zeigen wollte, wie stark jene Wahrheit den Inhalt der ganzen Heiligen Schrift bestimmt, dass nicht der Mensch das Reich Gottes baut, sondern vom Reiche Gottes gebaut wird.
Zitat-Nr: 1173; Quelle: 11;
Offenbarung ist nichts anderes als Selbstmitteilung Gottes. Was Gott in seiner Fülle an Leben und Licht, an Friede und erlösender Kraft besitzt, sucht er auf dem Wege der Selbstenthüllung denen mitzuteilen, die ihr Leben in ihm gefunden haben… Gott hat sich in all seinen Schöpfungen nie erschöpft und in all seinen Offenbarungen nie ausgegeben, so reich sie je und je in der Heilsgeschichte der Menschheit auch waren. Auch in seiner Offenbarungsfülle ist Gott Unendlichkeit!
Zitat-Nr: 1202; Quelle: 13; 1.Mose 9,8-9