Den Ruf wahrnehmen – 29.September
Urheberrecht: madmaxer / 123RF Stockfoto
„… denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predige!“
1.Korinther 9,16
Wir vergessen leicht, dass Gott geistlich und übernatürlich ist. Wenn du genau sagen kannst, wo du warst, als Gottes Ruf dich erreichte, und alle Umstände erklären kannst, dann frage ich mich, ob er dich wirklich gerufen hat. So kommt Gottes Ruf nicht; er hat viel mehr Übernatürliches. Wenn jemand merkt, dass er gerufen wird, kann das plötzlich wie ein Donnerschlag kommen oder ihm nach und nach aufgehen. Aber gleich wie schnell oder langsam diese Erkenntnis kommt, immer ist da etwas Übernatürliches im Spiel. Man kann es nicht beschreiben, aber es geht ein „Feuer“ von ihm aus. Das Bewusstsein dieses unberechenbaren, übernatürlichen, überraschenden Gerufenwerdens kann dich jeden Augenblick treffen, es ergreift dich und hält dich fest: „Ich habe euch erwählt“.1 Dieser Ruf Gottes ist nicht der Ruf zur Rettung und Rechtfertigung. Den Auftrag, das Evangelium zu predigen, bekommt man nicht darum, weil Gott einem vergeben hat; dies ist ein ganz anderer Ruf. Paulus beschriebt ihn als Zwang, der ihm auferlegt wird.
Wenn du diesen zentralen. übernatürlichen Ruf Gottes an dich ignoriert und damit zum Schweigen gebracht hast, betrachte einmal dein leben. Achte darauf, wo du deine eigenen Vorstellungen von christlicher Arbeit oder deine besonderen Fähigkeiten wichtiger genommen hast als Gottes Ruf. Paulus sagt: „Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predige!“ Er hat den Ruf Gottes wahrgenommen und der Zwang, „das Evangelium zu predigen“, war für ihn so stark, dass nichts anderes mehr damit konkurrieren konnte.
Wenn jemand von Gott gerufen wird, kommt es nicht darauf an, wie schwierig die Umstände sind. Gott lässt alle Kräfte so zusammenwirken, dass sein Plan am Ende ausgeführt wird. Wenn du mit Gottes Absicht einverstanden bist, bringt er dein Leben nicht nur auf der bewussten Ebene, sondern auch in allen Bereichen, die so tief liegen, dass du sie nicht erreichen kannst, in vollkommene Harmonie.
- Johannes 15,16 [↩]