Das Wesen dessen, der ruft – 16.Januar
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„Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?“[sc:bibelstelle stelle=“Jesaja 6,8“ ]
Wenn wir davon sprechen, dass Gott ruft, vergessen wir oft das Wichtigste, nämlich das Wesen dessen, der ruft. Vieles ruft heute nach uns; manche Rufe werden beantwortet und andere werden nicht einmal gehört. Ein Ruf drückt das Wesen der Person aus, die ruft, und wir können ihn nur als Ruf erkennen, wenn wir ein entsprechendes Wesen haben. Wenn Gott ruft, drückt sich darin sein Wesen aus, nicht unsere Natur. Diesen Ruf lässt Gott unser Leben durchziehen, wie Fäden ein Gewebe durchziehen, und nur wir können ihn erkennen. So trifft uns Gottes Stimme persönlich und direkt in einer bestimmten Sache und es nützt nichts zu fragen, was ein anderer darüber denkt. Wie wir mit dem Ruf Gottes umgehen, das geht nur ihn und uns selbst etwas an.
Der Ruf Gottes ist nicht Ausdruck meines Wesens; meine persönlichen Wünsche und mein Temperament spielen da keine Rolle. Solange ich von meinen eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften ausgehe und darüber nachdenke, was mir liegt, werde ich Gottes Ruf nie hören. Aber wenn Gott mich in die richtige Beziehung zu sich selbst bringt, geht es mir so, wie es Jesaja ging. Jesaja war durch die schwere Krise, die er gerade durchgemacht hatte, so auf Gott ausgerichtet, dass Gottes Ruf ihn im Innersten traf. Die meisten von uns können nur sich selbst hören. Und was Gott sagt, nehmen wir überhaupt nicht wahr. Um dahin zu kommen, dass wir Gottes Ruf hören, müssen wir tiefgreifend verändert werden.