2.November
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„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“[sc:bibelstelle stelle=“Prediger 3,1“ ]
Die Zeitepochen, die Gott eingesetzt hat, sind nur für den Geist Gottes erkennbar. Wenn wir meinen, die Zeitalter des Heilshandelns Gottes seien etwas, was man sehen kann, irren wir uns gewaltig. Salomo lässt keinen Zweifel daran, dass Gott gewisse unabänderliche Zeitabschnitte festgesetzt hat. Aber er geht nicht so weit zu sagen, wie Augustinus und Calvin es taten, dass Gott deshalb durch seine eigenen Gesetze gebunden ist.
Es gibt gewisse Geschehnisse, die allein in Gottes Hand liegen, z.B. Geburt und Tod. Innerhalb der Grenzen von Geburt und Tod kann ich machen, was ich will. Aber ich kann nicht meine Geburt rückgängig machen, noch kann ich dem Tod entfliehen. Diese beiden Grenzen sind mir gesetzt. Die Grenzen zu setzen ist mir verwehrt. Aber innerhalb der Grenzen kann ich mich betätigen, wie es mir gefällt. Ob ich ein kummervolles oder frohes Dasein habe, hängt davon ab, was ich zwischen den Grenzen des mir gegebenen Zeitabschnittes mache.
Keinem Menschen ist sein Schicksal vorgegeben. Jeder macht sich sein Schicksal selbst. Jeder Mensch kann wählen zwischen den beiden Endpunkten, die der Menschheit zugewiesen sind: der Erlösung und der Verdammnis. Der Fatalismus ist nichts als eine Vergötterung der Feigheit, die aus der Weigerung kommt, die Verantwortung für diese Wahl zu übernehmen. Die Kraft zur eigenen Wahl ist das Geheimnis der menschlichen Verantwortungsfähigkeit. Ich kann wählen, auf welchem Weg ich gehen will. Aber ich habe keine Macht, das Ziel des Weges zu ändern, wenn ich ihn einmal betreten habe. Doch habe ich immer die Möglichkeit, vom einen auf den anderen Weg überzuwechseln.