Wie wir Jesus einschränken – 27.Februar
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„Woher hast du denn lebendiges Wasser?“[sc:bibelstelle stelle=“Johannes 4,11“ ]
„Der Brunnen ist tief“ – noch viel tiefer, als die samaritische Frau wissen konnte. Da ist die Unergründlichkeit des menschlichen Lebens; da sind die tiefen „Brunnen“ in dir selbst. Hast du das Handeln Jesu an dir so eingeschränkt und ihm so viele Möglichkeiten genommen, dass er nichts mehr an dir tun kann? Nimm an, da ist ein tiefer „Brunnen“ von Verletztheit und Angst in deinem Innern und dann kommt Jesus und sagt: „Euer Herz erschreck nicht!“1 Würdest du dann die Achseln zucken und sagen: „Der Brunnen ist zu tief, Herr, und selbst du findest darin keinen Trost und keinen Frieden?“ Das stimmt. Jesus holt seine Gaben nicht aus den Tiefen des menschlichen Wesens herauf; er bringt sie von oben her mit. Wenn wir nur an das denken, was der Heilige Israels bisher mit unserem Einverständnis für uns getan hat, dann schränken wir ihn ein, und ebenso wenn wir denken: „Natürlich kann ich von Gott nicht erwarten, dass er gerade dies tut.“ Gerade das, woran sich seine grenzenlose Macht erweist, damit sollten wir als Jünger Jesu rechnen. Sobald wir vergessen, dass er allmächtig ist, schränken wir seine Möglichkeiten ein, an uns und für uns zu handeln. Er wird dadurch nicht ärmer, aber wir. Wir kommen gern zu Jesus, damit er uns tröstet und seine Liebe zeigt, aber wenn er sich als unser allmächtiger Herrscher zeigt, werden wir meist sehr zurückhaltend.
Manche von uns sind keine leuchtenden Vorbilder der Christenheit und der Grund dafür ist, dass wir noch nicht erkannt haben, dass Christus allmächtig ist. Wir nennen uns Christen und haben Entsprechendes erlebt, aber wir haben uns selbst nicht aus der Hand gegeben und Jesus Christus übereignet. Wenn wir in Schwierigkeiten geraten, schränken wir seine Möglichkeiten ein, indem wir denken: „Das kann er natürlich nicht ändern.“ Dann versuchen wir nur noch den Grund unseres eigenen Brunnens zu erreichen, um Wasser für uns selbst zu bekommen. Gib nicht auf, sage nicht: „Das kann er nicht.“ Sieh Jesus an, dann weißt du, dass er es kann. Unsere Unvollkommenheit reicht tief, aber mache dir die Mühe, von dir selbst abzusehen und auf ihn zu schauen.
- Johannes 14,1 [↩]