Was, wenn Gott schweigt? – 11.Oktober
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„Als er hörte, dass er krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war.“
Johannes 11,6
Traut Gott dir so sehr, dass er vor dir schweigt? Dieses Schweigen ist sehr wichtig. Wenn Gott schweigt, ist das in Wirklichkeit eine Antwort. Stelle dir diese Tage völligen Schweigens in dem Haus in Bethanien vor! Hast du schon einmal etwas Vergleichbares erlebt? Kann Gott es dir zutrauen oder bittest du ihn noch um eine sichtbare Antwort? Wenn du dich weigerst, ohne sie weiterzugehen, wird Gott dir genau das geben, worum du bittest. Aber sein Schweigen ist ein Zeichen, dass er dich auf ein noch tieferes und schöneres Verstehen seiner selbst vorbereitet. Trauerst du vor Gott, weil du keine Antwort gehört hast? Wenn du Gott nicht hören kannst, wirst du bald merken, dass er dir das tiefste mögliche Vertrauen geschenkt hat: Er vertraut dir sein völliges Schweigen an, kein Schweigen der Verzweiflung, sondern der Freude, denn er hat gesehen, dass es dir nicht um ein noch größeres Gotteserlebnis geht. Wenn Gott vor dir schweigt, dann lobe ihn – er führt dich ins Zentrum seines Willens. Ob Gott dir eine erkennbare Antwort gibt, wenn du darauf wartest, das entscheidet er allein – Zeit ist für Gott nichts. Eine Zeit lang hast du vielleicht gedacht: „Ich habe Gott um Brot gebeten, aber er hat mir einen Stein gegeben“.1 Es war kein Stein und jetzt siehst du, dass er dir „das Brot des Lebens“2 gegeben hat.
Gottes Schweigen ist etwas ganz Besonderes: Es ist ansteckend. Es breitet sich in dir aus und schafft ein volles Vertrauen in dir, so dass du ehrlich sagen kannst: „Ich weiß, dass Gott mich gehört hat.“ Gerade sein Schweigen ist der Beweis dafür. Solange du meinst, dass Gott dir auf jedes Gebet hin Gutes gibt, wird er das tun, aber du wirst nie dieses vertraute Schweigen erleben. Wenn Jesus Christus dir zeigen will, dass das Beten zur Ehre seines Vaters dienen soll, dann gibt er dir das erste Zeichen seines Vertrauens: Schweigen.