Gnade II
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Es war zu allen Zeiten entscheidend für den Menschen, wie seine Grundhaltung zu Gott war. Menschen des Glaubens können in Stunden der Versuchung gelegentlich versagen wie Abraham und auch Isaak versagte. Gott aber wird in ihrem Leben die Möglichkeit haben, sie aus ihrem Fall wieder herauszuheben. Sie sind trotz ihres Versagens empfänglich geblieben für seine wiederherstellende Gnade. Ihre Grundeinstellung blieb Gemeinschaft mit Gott, nicht Widerspruch gegen Gott. In derselben haben sie ein Ohr gewonnen für das Sprechen Gottes. Daher kann Gott zu ihnen auch in ihrem Falle hinabsteigen und sie zurechtweisen. Das gereicht den Gefallenen alsdann zur Wiederaufrichtung.
Zitat-Nr: 1904; Quelle: 45; 1.Mose 26,12-32
Gnade ist nicht eine ruhende Gottesgesinnung, sie ist stets in Hilfe umgesetzte Gottesaktivität. Wäre sie nur eine auf Gott sich beschränkende Eigenschaft, dann blieben wir in unserer Ohnmacht und in unserem Gericht mit all seinem Elend. Gottes Gnade ist aber Wirkung.
Zitat-Nr: 2140; Quelle: 116; Psalm 102,14f
Es ist menschlich, wenn unsere Liebe vielfach größer ist als unser Können. Wir vergeben zwar, aber können nicht helfen. Wir weinen mit den Weinenden und stehen doch ihrer Not ohnmächtig gegenüber… Gnade aus der Welt Gottes ist göttliches Handeln entsprechend der Not des Menschen.
Zitat-Nr: 2141; Quelle: 116; Psalm 102,14f
Heilige Wirkungen gehen nie vom Glauben an sich aus. Sie entstehen nur durch den, der durch sein Wort und durch die Wirkungen seines Geistes Menschen zum Handeln im Glauben, zum Opfern in der Liebe und zum Warten in Geduld begnadet.
Zitat-Nr: 2304; Quelle: 57; Römer 1,11-12
Wo Gnade nötig ist, da ist ganz natürlich die Schuld vorhanden, die derjenige, dem Gnade zuteil geworden ist, nicht hat bezahlen können. Wer selbst begnadigt worden ist, dem wird es auch nicht schwer fallen, seinen Schuldigern ihre Fehler zu vergeben.
Zitat-Nr: 2332; Quelle: 58; Matthäus 6,12
Auch darin erweist sich Gott als Gott, dass er von den durch ihn Geretteten nie etwas erwartete, wozu er sie nicht zuvor durch seine Erkenntnis und seine Kraft begnadete. Er wusste zu allen Zeiten, welch „ein Gemächte“ der Mensch ist, den er in seine Gemeinschaft beruft. Gott erwartete nie eine Gabe und einen Gehorsam, zu welchem seine Gnade dem Menschen nicht zuvor die Kraft geben wollte.
Zitat-Nr: 2453; Quelle: 60; Jeremia 11,1-17
Gnade ist nicht etwa eine neue Erscheinungsform des Gesetzes, nicht eine neue Auswirkung jener Möglichkeiten, die im Menschen selbst liegen. Sie erzielt nicht religiöse Menschen, sie schafft neue Menschen: Menschen der Hingabe, die in ihrem Verhältnis zu Gott im Geiste der Kindschaft leben. Ihr Dienst ist nicht sklavische Unterwerfung, er ist kindlicher Gehorsam, der aus der verborgenen Wechselbeziehung der Liebe des Vaters zum Kinde und aus der Liebe des Kindes zum Vater entsteht.
Zitat-Nr: 2742; Quelle: 57; Römer 6,15-16