Freiheit gewinnen – 18.November
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„Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei“
Johannes 8,36
Solange noch eine Spur von Selbstzufriedenheit in uns ist, meinen wir immer: „Ich kann mich nicht ausliefern“ oder „ich kann nicht frei werden“. Aber der geistliche Teil unseres Wesens sagt nie: „Ich kann nicht“; er nimmt einfach alles an, was Gott ihm anbietet. Unser Geist ist darin nicht bescheiden. So sind wir geschaffen. Von der Schöpfung her sind wir sehr aufnahmefähig für Gott, aber die Sünde, unsere persönlichen Eigenheiten und falsches Denken hindern uns daran, zu ihm zu kommen. Von der Sünde macht Gott uns frei; von unseren Eigenheiten müssen wir uns selbst lösen. Das bedeutet unseren natürlichen Charakter Gott als Opfergabe zu bringen, damit er ihn durch unseren Gehorsam in geistliches Wesen verwandeln kann.
Bei der Entwicklung unseres geistlichen Wesens nimmt Gott keine Rücksicht auf unsere persönlichen Eigenheiten. Sein Plan durchkreuzt unser natürliches Leben. Wir müssen darauf achten, uns nach Gottes Plan zu richten und ihn nicht dadurch aufzuhalten, indem wir sagen: „Das kann ich nicht“. Gott wendet keine Druckmittel an; wir müssen uns selbst erziehen. Gott nimmt auch nicht „gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus“1 – das müssen wir tun. Sag nicht: „Ach Herr, ich bin so unkonzentriert.“ Sei nicht unkonzentriert. Höre nicht mehr auf die tyrannischen Forderungen deines natürlichen Charakters und gewinne die Freiheit, geistlich zu leben.
„Wenn euch nun der Sohn frei macht …“ Ersetze das Wort Sohn hier nicht durch Erlöser. Der Erlöser hat uns von der Sünde befreit, aber hier geht es darum, dass der Sohn mich von mir selbst frei macht. Das ist es, was Paulus meint, wenn er in Galater 2,19 sagt: „Ich bin mit Christus gekreuzigt“. Sein individueller Charakter war entmachtet und sein Geist war mit seinem Herrn vereint; nicht nur in ihn aufgenommen, sondern so gemacht, wie er ist. „… so seid ihr wirklich frei“: frei bis ins Innerste deines Wesens; frei von innen her und auch nach außen. Wir verlassen uns gern auf unsere eigene Energie, aber wir könnten aus der Kraft leben, die das Einswerden mit Jesus freisetzt.
- 2.Korinther 10,5 [↩]