6.Mai
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„Verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen.“[sc:bibelstelle stelle=“Matthäus 19,21“ ]
Hier wird ein allgemeingültiger Grundsatz genannt und ein besonderer Hinweis gegeben. Wir stehen immer in der Gefahr, den besonderen Hinweis als den allgemeingültigen Grundsatz anzusehen, und dem allgemeingültigen Grundsatz auszuweichen. Der besondere Hinweis erfolgt hier auf den Verkauf materieller Güter. Der reiche Jüngling sollte ganz bewusst und aus freien Stücken mittellos sein, ganz bewusst und freiwillig seinen Besitz verschenken, und er sollte ganz klar erkennen, wo sein kostbarer Schatz lag, und sich Jesus Christus übereignen. Der Grundsatz, der dieser Aufforderung zugrunde liegt, ist, dass ich mich von allem, was ich besitze, lösen muss.
Viele von uns unterdrücken ihre Liebe zum Besitz. Wir hungern sie nicht aus, wir unterdrücken sie nur. Entkleide dich im Geist vor Gott aller Dinge, die ein Besitz sein könnten, bis du nur noch als denkender Mensch vor Ihm stehst. Gib Gott dann das. Da wird nämlich die Schlacht ausgetragen, im Bereich des Willens in der Gegenüberstellung mit Gott. Sie wird keineswegs in den äußerlichen Dingen ausgetragen.
Ist Er uneingeschränkt Herr, oder ist Er es nicht? Bedeutet mir meine Auffassung davon, was Jesus Christus will, mehr als er selbst? Wenn das so ist, gilt mir eine Seiner harten Aussagen, und sie wird mich traurig machen. Was Jesus sagt, ist hart. Es ist nur von denen leicht anzunehmen, die wirklich Seine Jünger sind. Hüte dich davor, ein hartes Wort Jesu jemals abzumildern!
Ich kann in der Armut so „reich“ sein, so „reich“ in dem Bewusstsein, dass ich nichts bin, dass ich nie ein Jünger Jesu werde. Und ich kann so reich sein in dem Bewusstsein, dass ich jemand bin, dass ich auch nie ein Jünger Jesu werde. Bin ich bereit, los zu sein von dem Wissen, dass ich arm bin? Es geht nicht darum, dass du äußere Dinge aufgibst, sondern darum, dass du dich dir selbst gegenüber arm machst.