24.Oktober
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„Dies lass deine Sorge sein!“[sc:bibelstelle stelle=“1.Timotheus 4,15“ ]
Anders übersetzt könnte dieser Satz auch lauten: „Darüber denke nach“ oder: „Meditiere über diese Dinge.“ Meditieren heißt nicht, wie ein Kieselstein in einem Bach zu liegen und das Wasser der Gedanken über sich hinwegfließen zu lassen. Das wäre ein Träumen. Meditation ist die aktivste geistliche Tätigkeit. Sie erfordert die Mitwirkung jedes Bereiches von Körper und Geist. Geistliches Verhalten aus einer Anstrengung heraus ist ein sicheres Zeichen einer falschen Beziehung zu Gott. Gehorsam durch Anstrengung am Anfang des Glaubenslebens ist ein sicheres Zeichen dafür, dass wir Gott um jeden Preis gehorchen wollen.
Nehmen wir die Zeit. Jedem von uns ist für die Dauer seines Lebens Zeit gegeben. Die meisten von aber vergeuden ihre Zeit und meinen, sie könnten sie bis in die Ewigkeit hinein ausdehnen: „Ach, über diese Dinge will ich nachdenken, wenn ich Zeit habe.“ Die einzige Zeit, die du dann hast, ist der Tag nach deinem Tod, und das wird die Ewigkeit sein. Eine oder eine halbe Stunde tägliches Nachdenken und Meditieren über unser geistliches Leben ist das Geheimnis des Vorwärtskommens.
„Betet, ohne nachzulassen…“[sc:bibelstelle stelle=“1.Thessalonicher 5,17“ ]
Es gibt einen Quietismus des frommen Sichegehenlassens. Das ist das geistliche Gegenstück zu dem, was im Bereich des gesellschaftlichen Lebens das herumlungern ist. Man kann das unkritisch als meditierendes Beten bezeichnen. Aber die Meditation kann man im praktischen Leben nur durch strenge Selbstdisziplin im Nachdenken über den Kern eines Themas erreichen.
Ein geheiligter Mensch ist sich nie bewusst, dass er ein Beter ist. Er bemüht sich bewusst und anhaltend darum, sich im Ausleben des göttlichen Lebens in ihm zu üben. Im Neuen Testament wird das Gebet gerade unter dem Blickwinkel der harten Übung gesehen. Dabei werden geistliche Energien von außerweltlicher Kraft gespeist und in den kleinen Begebenheiten des Alltags dargestellt.