17.Januar
„Nicht ihr habt Mich erwählt, sondern Ich habe euch erwählt…“[sc:bibelstelle stelle=“Johannes 15,16“ ]
Es wird soviel geredet von unserer Entscheidung für Christus, unserem Entschluss, Christ zu werden, unseren Entscheidungen für dies uns jenes. Wenn wir das Neue Testament ansehen, erkennen wir, dass die andere Seite des Glaubens, Gottes Entscheidung für uns, am häufigsten herausgestellt wird. „Nicht ihr habt Mich erwählt, sondern Ich habe euch erwählt…“
Wir werden nicht in eine Verstehen und nachfolgendes Zustimmen zu Gottes Vorhaben geführt, wir werden in sein Vorhaben hineingenommen ohne jegliches Verstehen auf unserer Seite. Wir haben keine klare Vorstellung davon, worauf Gott hinaus will, und es wird im Laufe der Zeit immer weniger verständlich.
Am Anfang unseres Lebens als Christ haben wir unsere eigenen Gedanken über Gottes Absicht: „Wir sollen hierhin gehen oder dorthin“, oder: „Gott hat uns gerufen, diese oder jene Arbeit zu tun“. Wir gehen und tun sie, und immer noch ist dieses unwiderstehliche Drängen in uns. Das Allererste, was wir tun, ist nur Rüstzeug dafür, uns dem Ziel des unwiderstehlichen Drängens Gottes näher zu bringen. „Er rief die Zwölf.“1 Er ruft uns die ganze Zeit zu sich. Es gibt mehr, als wir bis jetzt erlangt haben, etwas, was wir noch nie gesehen haben.
Der Ruf Gottes bringt uns aus zweierlei Gründen in Verlegenheit: Er stellt uns vor versiegelte Aufträge und drängt uns zu einem gewaltigen Wagnis. Wenn Gott uns ruft, sagt Er uns das, was uns erwartet, nicht so, dass unser natürliches Verstehen es fassen könnte. Gottes Ruf ist ein Befehl, zu dem wir Stellung zu nehmen haben. Das heißt, dass immer die Möglichkeit einer Ablehnung unsererseits besteht. Der Glaube weiß nie, wohin er geführt wird, doch er kennt und liebt Den, der führt. Es ist ein Leben des Glaubens, nicht des Verstandes und der Vernunft; aber es ist auch ein Leben in dem Wissen, wer einen in Marsch setzt.
- Matthäus 10,1; Markus 6,7; Markus 9,35; Lukas 6,13; Lukas 9,1 [↩]