18.Januar
„Da nahm Petrus das Wort und Sagte zu Jesus: ‚Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, für dich eine. für Mose eine und für Elia eine.'“[sc:bibelstelle stelle=“Markus 9,5“ ]
Wenn Gott uns eine Zeit Seiner besonderen Nähe schenkt, ist es immer eine Ausnahme. Solche Erfahrungen haben ihre Bedeutung für unser Leben mit Gott, aber wir müssen auf der Hut sein, dass unser geistlicher Egoismus nicht nur noch solche Zeiten will.
Die beglückenden Erfahrungen der Gegenwart Gottes sollen uns nichts lehren. Wir neigen zu der Meinung, dass alles, was uns widerfährt, zu einer nützlichen Lehre werden soll. Aber das Nahekommen Gottes soll mehr an uns ausrichten, als uns zu lehren. Es soll uns Charakter geben. Wir werden herausfinden, dass die Sphären, in die Gott uns bringt, uns nicht etwas lehren, sondern uns zu etwas machen sollen.
Eine große Gefahr liegt in der Frage: „Welchen Nutzen hat es?“ Einen Nutzen hat es überhaupt nicht. Wenn du ein nützliches Leben führen willst, sei besser kein Christ in der Schule unseres Herrn. Du bist dann als Nichtchrist nämlich viel nützlicher. Das schreien nach dem Maßstab der Nützlichkeit setzt den geistlichen Charakter sofort außer Gefecht. Er wagt es nicht, nach Nützlichkeit zu fragen, wenn er seinem Meister treu sein will.
Nimm doch einmal das Leben unseres Herrn Jesus: Drei Jahre lang ist er nur umhergewandert und hat geredet und Kranke geheilt – ein unnützes Leben, vom Gesichtspunkt des Erfolges und des Unternehmungsgeistes aus gesehen. Wenn unser Herr Jesus und seine Jünger in unseren Tagen gelebt hätten, hätte man sie als höchst unnützen Verein ab getan. Bei geistlichen Dingen können wir uns nie von der Frage leiten lassen: Welchen Nutzen hat es? „Was nützt es, auf eine Bibelschule zu gehen, Psychologie und Ethik zu lernen? Tu etwas!“ In solchem Denken liegt eine große Gefahr. „Das Gute ist immer der Feind des besten! Die Erfahrungen auf dem Berggipfel sind seltene Augenblicke, aber sie haben ihren Sinn in Gottes Plänen. Erst als Petrus seine Briefe schrieb, erkannte er den tiefen Sinn, warum er auf den Berg der Verklärung geführt worden war.