10.November
„Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“[sc:bibelstelle stelle=“Römer 5,8“ ]
Wenn du noch nie durch Spannungen gegangen bist, nie von Problemen in die Zange genommen warst, wenn du dich immer gut unter Kontrolle hast und dir deshalb nichts vorzuwerfen brauchst, und jetzt jemand zu dir kommt und zu dir sagt, dass Gott dich so liebt, dass Er Seinen Sohn für dich in den Tod gab, kann dich höchstens ein gutes Benehmen davon abhalten, dich darüber lustig zu machen. Die meisten Menschen, die nie durch Leid gegangen sind, sehend en Tod Jesu Christi als einen Irrweg an.
Wenn ein Mensch am Ende seines Verstandes ist und nicht mehr weiter weiß, wenn sein dickes Fell durchlöchert ist und er auf einmal hellwach geworden ist, geht ihm zum ersten Mal etwas anderes auf: „Jetzt verstehe ich es endlich: Ich hielt Ihn für Den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber jetzt erkenne ich, dass Er um meiner Missetat willen verwundet wurde.“1
Die große, grundlegende Nachricht im Blick auf die Menschheit ist, dass Gott uns erlöst hat. Die Erlösung kommt in unser Leben hinein, wenn unsere Not so groß geworden ist, dass wir erkennen, dass wir Erlösung brauchen. Es ist ein trauriger Fehlgriff, wenn wir anderen Menschen nur die Aufforderung „Kopf hoch!“ anzubieten wissen. Einer der oberflächlichsten und banalsten Kommentare, die wir geben können, ist der Hinweis: „Auf Regen folgt Sonnenschein.“ Manchmal regnet es anhaltend und das Unwetter richtet großen Schaden an, bevor es nachlässt.
An der Mauer der Welt steht Gott mit ausgestreckten Armen. Wenn einer bis dorthin getrieben wird, empfängt er den Trost Jesu Christi. Durch die Leiden im menschlichen Leben vollbringen wir keine Erlösung, aber wir erkennen durch sie, warum es für Gott nötig war, die Erlösung zu vollbringen. Es ist nicht nötig, dass jeder Mensch durch diese Leiden geht, aber es ist eine Zeit schweren Leidens nötig, damit uns der stolze Zweifel ausgetrieben wird. Es ist gut, ehrerbietig gegenüber dem zu sein, was wir nicht verstehen. Wer in schweren Gewissensnöten steht, wird einem Neuanfang entgegengeführt. Er läuft nachher besser als zuvor und hat größere Aussichten auf den Sieg.
- Jesaja 53,5 [↩]