9.November
„Hiob rief aus: ‚Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde, und die Nacht, die da verkündete: ein Knäblein ist empfangen!'“[sc:bibelstelle stelle=“Hiob 3,2-3“ ]
Ein Optimist kann ich nur sein, wenn ich entweder die biblische Offenbarung des Heilsplans Gottes angenommen habe oder wenn ich vom Temperament her auf den Optimismus her angelegt bin. Es ist unmöglich, ungehindert zu denken und dabei optimistisch zu bleiben. Ein Mensch braucht sich nur den Fakten rückhaltlos zu stellen, dann ist der Pessimismus die unausweichliche Folge. Wenn über dem menschlichen Leben nicht eine Tragik liegt, wenn es keine Kluft zwischen Gott und dem Mensch gibt, dann ist die Erlösung durch Jesus Christus nur „viel Lärm um nichts.“
Hiob sieht alles nüchtern. Ein Mensch mit gesundem Verstand gründet sein Leben auf die tatsächlichen Gegebenheiten. Aber wenn er dann vom Tod eines geliebten Menschen getroffen wird und die Phase des Aufbegehrens und die nachfolgende Phase des Lästerns hinter sich hat, wird er erkennen, wie auch Hiob es herausfand, dass die Verzweiflung die Basis des Menschlichen Lebens ist – es sei denn, dass ein Mensch Gottes Botschaft annimmt und in das Reich Jesu Christi eintritt.
Es ist gut, wenn wir vorsichtig sind mit unserem Urteil über andere Menschen. Ein Mensch redet vielleicht dem Anschein nach in lästerlicher Weise gegen Gott. „Wie entsetzlich!“, sagen wir dann. Aber wenn wir genauer hinsehen, erkennen wir, dass dieser Mensch Schmerzen hat, dass er durch irgend etwas verletzt und fast in den Wahnsinn getrieben wurde. Die Stimmung, aus der heraus er redet, geht vorüber. Sein Leiden wird in ihm ein ganz neues Verhältnis zu den Dingen hervorbringen. Denk daran, dass Gott zuletzt sagte, dass die Freunde Hiobs nicht die Wahrheit über Ihn gesprochen hatten, während das bei Hiob der Fall war!