10.März
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„Ich hielt Rat bei mir selbst.“[sc:bibelstelle stelle=“Nehemia 5,7“ ]
Meditieren heißt, auf die Mitte einer Sache zugehen. Es heißt nicht, wie ein Kieselstein in einem Bach zu liegen und das Wasser der Gedanken über uns dahinfließen zu lassen. Das wäre ein Träumen, keine Meditieren. Die Meditation ist angespannte, geistliche Arbeit, die alle Kräfte des Denkens voll beansprucht und abwägendes Überlegen wie auch Nachdenken einschließt. Überlegen ist die Fähigkeit, das, was wir denken, zu wägen in dem ständigen Bewusstsein, dass wir überlegen und meditieren. „Ich hielt Rat mit mir selbst“ – genau das ist der Sinn des meditierend. Eine andere Stelle ist Lukas 2,19: „Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“
Viele liebe Zeitgenossen verwechseln Meditation und Gebet. Die Meditation begleitet oft das Gebet, aber sie ist nicht Gebet. Sie ist nur die natürliche Fähigkeit des Herzens, in die Mitte der Dinge vorzudringen. Gebet ist ein Bitten, wodurch Gott zu handeln beginnt und Neues schafft, das nicht vorhanden war, bevor wir Ihn baten. Das Gebet ist ein tatsächliches Reden mit Gott. Gott naht sich uns, während wir mit Ihm reden, und wir erhalten Antworten. Die Meditation ist ein Reflektieren. Auch Menschen, in denen kein Hauch des Geistes Gottes vorhanden ist, können meditieren. Doch das ist kein Beten. Diese grundlegende Unterscheidung wird oft verwischt.
Maria „bewegte“ alle diese Dinge in ihrem Herzen, d.h. sie meditierte darüber, stieß bis in den innersten Kern der Offenbarungen übe ihren Sohn vor. Doch soviel wir wissen, redete sie zu niemandem ein Wort darüber. Aber ließ das Evangelium des Johannes, und du wirst eine erstaunliche Entdeckung machen. Augustin nannte das Johannes-Evangelium „das Herz Jesu Christi“. Du erinnerst dich wohl daran, was Jesus zu Seiner Mutter sagte, indem Er auf Johannes hinwies: „Weib, siehe, das ist dein Sohn!“, und zu Johannes über seine Mutter: „Siehe, das ist deine Mutter!“1 Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Wir dürfen sicher annehmen, dass Marias Meditationen bei Johannes unter der Anleitung des Heiligen Geistes wunderbaren Ausdruck fanden und in sein Evangelium und in seine Briefe eingingen.
- Johannes 19,27 [↩]