1.Mai
„Wo will man aber die Einsicht finden, und wo ist die Stätte der Einsicht? … Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und meiden das Böse, das ist Einsicht.“[sc:bibelstelle stelle=“Hiob 28,12.28“ ]
Weder die Logik noch die Wissenschaft können die erhabenen Schönheiten der Natur erklären. Angenommen, ein Naturwissenschaftler mit erkrankten Geruchsnerven behauptet, Rosen hätten keinen Duft. Um seine Behauptung zu beweisen, nimmt er die Rose in alle ihre Bestandteile auseinander, ordnet sie der Reihe nach und sagt dann: „Wo ist der Duft? Er ist nur eine Einbildung. Ich habe nachgewiesen, dass keiner da ist.“ Es gibt immer noch ein weiteres Faktum, das die Wissenschaft nicht erklären kann. Das vernünftigste, was du tun kannst, ist nicht, das du es leugnest, um dich vor dem Wahnsinn zu bewahren, sondern, dass du wie Hiob sagst: „Nein, das eine weitere Faktum, für das es keine Erklärung gibt, bedeutet, dass Gott sich genau da einschalten muss, und dass anders keine Erklärung zu bekommen ist.“
Jede normal einsichtige Tatsache braucht zu ihrer Erklärung etwas, was die normale menschliche Einsicht nicht erkennen kann. Die Fakten jedes Tages und jeder Nacht enthüllen Dinge, die unser Verstand nicht erklären kann. Wenn ein Wissenschaftler auf eine Lücke in seinen Erklärungen stößt, sollte er nicht sagen: „Hier ist keine Lücke“, sondern vielmehr anerkennen, dass eine Lücke da ist, die er nicht schließen kann, und dass er vor dem, was er nicht erklären kann, ehrfürchtig stehen soll.
Weitgehend neigt man dazu zu leugnen, dass eine Tatsache, die bis zur Stunde noch in keiner Erklärung unterzubringen ist, überhaupt existiert. Es ist nicht wahr, dass die Ausnahme die Regel bestätigt. Die Ausnahme bestätigt, dass die Regel nicht ausreicht. Die Regel genügt nur für die Mehrzahl der Fälle. Wenn Wissenschaftler eine These als Tatsache werten, meinen sie damit, dass sie auf einem Höchstmaß an Wahrscheinlichkeit beruht. Es gibt keine „unfehlbaren“ Erkenntnisse.
Wer sich vor wissenschaftlichen Erkenntnissen beugt, kann ein ebenso großer Narr sein wie der, der sich weigert, das zu tun. Wer betet, hört auf, ein Narr zu sein. Wer sich dagegen weigert zu beten, baut in seinem Gehirn weiter an einem blinden Leben, und er wird keinen Ausweg aus seiner Misere finden. Hiob ruft aus, dass der einzige Ausweg in allen diesen Fragen das Gebet ist.