Wie Missionare arbeiten – 27.Oktober
Image credit: cobalt / 123RF Stock Foto
„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker …“
Matthäus 28,19
Jesus Christus hat nicht gesagt: „Geht hin und rettet Menschen“ (Menschen zu retten ist Gottes Sache). Er hat gesagt: „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker …“ Aber man kann nur jemanden zum Jünger machen, wenn man selbst ein Jünger ist. Als die Jünger von ihrem ersten Missionsauftrag zurückkamen, waren sie voll Freude, weil ihnen sogar die Dämonen gehorchen. Aber Jesus sagte sinngemäß: „Freuet euch nicht am Erfolg eurer Arbeit für mich; das Geheimnis der Freude ist, dass ihr richtig mit mir verbunden seid“.1 Das Wesentliche für einen Missionar ist es, dem Ruf Gottes treu zu bleiben und sich bewusst zu machen, dass es sein einziges Ziel ist, Menschen zu Jüngern Jesu zu machen. Wir dürfen nicht vergessen, dass nicht jede Leidenschaft, Menschen zu überzeugen, von Gott kommt; oft entsteht sie aus unserem Wunsch, Menschen für unseren eigenen Standpunkt zu gewinnen.
Die große Herausforderung für einen Missionar ist nicht, dass es schwierig ist, Menschen zu Christus zu führen, dass Leute nach einem Rückfall schwer wiederzugewinnen sind oder dass man kaum gegen die Gleichgültigkeit ankommt. Nein, die Herausforderung liegt in der Sichtweise, die aus der persönlichen Beziehung des Missionars selbst zu Jesus Christus erwächst: „Glaube ihr, dass ich das tun kann?“2 Beharrlich stellt uns Christus diese Frage und sie begegnet uns in jeder Lage, in die wir kommen. Die entscheidende Herausforderung an uns ist: Kenne ich meinen auferstandenen Herrn? Kenne ich die Macht seines Geistes in mir? Bin ich aus Gottes Sicht so klug und aus der Sicht menschlicher Klugheit so dumm, dem zu glauben, was Jesus Christus gesagt hat? Oder bin ich dabei, diese Haltung des grenzenlosen Vertrauens zu Jesus Christus aufzugeben, das die Grenzen der Natur durchbricht? Sie zu bewahren ist eigentlich der einzige Auftrag eines Missionars. Wenn ich eine andere Methode anwende, verstoße ich gegen den zentralen Punkt der Methode, die Christus uns vorgegeben hat: „Mir ist gegeben alle Gewalt … Darum gehen hin …“3