Armut im Dienst – 25.Februar
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„Es kann doch nicht sein, dass ihr mich um so weniger liebt, je mehr ich euch liebe!“
Die natürliche Liebe von Menschen erwartet Gegenliebe. Aber Paulus meint hier: „Es ist für ich nicht entscheidend, ob ihr mich liebt oder nicht. Ich bin ja bereit, auf alles zu verzichten, auch in völliger Armut zu leben, nicht nur euretwegen, sondern auch um euch zu Gott bringen zu können.“ „Denn ihr kennt die Bande unseres Herrn Jesus Christus: obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen…“.1 Und Paulus hat dieselbe Vorstellung vom Dienen wie Christus. Er fragte nicht danach, was es ihn selbst kostete – er würde alles gern hergeben. Das machte Paulus Freude.
Die offizielle Kirche stellt sich unter einem Diener Gottes etwas völlig anderes vor als Jesus Christus. Seine Vorstellung ist, dass wir ihm zur Verfügung stehen, indem wir für andere da sind. Jesus Christus war sozialistischer als die Sozialisten. Er sagt, dass der Größte in seinem Reich allen dienen soll.2 Was einen Jünger Jesu wirklich von anderen unterscheidet, ist nicht seine Bereitschaft das Evangelium bekannt zu machen, sondern seine Bereitschaft so etwas zu tun wie anderen die Füße waschen – also Dinge, die den Menschen unwichtig erscheinen, aber bei Gott das Entscheidende sind. Paulus hatte seine Freude daran, sein Leben für Gottes Interesse an anderen Menschen einzusetzen, und er fragte nicht nach dem Preis. Aber wenn wir eine Arbeit übernehmen wollen, wägen wir vorher unsere persönlichen und finanziellen Interessen ab: „Was ist, wenn Gott will, dass ich dorthin gehe? Was für ein Gehalt bekomme ich? Wie ist das Klima? Wer versorgt mich? Solche Dinge muss man doch bedenken.“ All das zeigt, dass wir uns nur mit Vorbehalt für Gott einsetzen. Aber beim Apostel Paulus gab es weder Bedingungen noch Vorbehalte. Paulus richtete sein leben nach der Vorstellung, die Jesus Christus von einem Jünger hat; das ist nicht nur jemand, der das Evangelium bekannt macht, sondern jemand, der in der Hand Jesu Christi zu Brot und Wein wird, die andere stärken.