Was Widerstände uns lehren – 2.August
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„In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“
Johannes 16,33
Eine weit verbreitete Vorstellung ist, das Leben mit Christus befreie uns von allen Schwierigkeiten. Aber in Wirklichkeit macht es uns in allen Schwierigkeiten frei und das ist etwas ganz anderes. „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt – Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen.“1 Die Rede ist von dem Ort, wo du mit Gott eins bist.
Wenn Gott dich als sein Kind angenommen hat, wirst du ganz sicher Schwierigkeiten erleben; Jesus sagt sogar, dass du dich nicht wundern sollst, wenn sie kommen. „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Das bedeutet: „Du hast nichts zu befürchten.“ Dieselben Menschen, die nie über ihre Schwierigkeiten sprachen, als sie noch keine Christen waren, klagen jetzt oft und machen sich Sorgen, nachdem sie neue Menschen geworden sind, weil sie eine ganz falsche Vorstellung davon haben, was es bedeutet, als Christ zu leben.
Gott gibt uns kein „Siegesleben“, das alle Schwierigkeiten überwindet – er gibt uns Leben, indem wir überwinden. Durch die Anstrengung entwickelt sich unsere Kraft. Ohne Anstrengung bekommen wir auch keine Kraft. Bittest du Gott, dir Leben, Freiheit und Freude zu geben? Das kann er nur, wenn du bereit bist, die Anstrengung auf dich zu nehmen. Und wenn du dich den Schwierigkeiten stellst, bekommst du sofort die Kraft. Überwinde deine Ängstlichkeit und fang an. Dann wird Gott dir Nahrung geben: „Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens.“2 Wenn man als natürlicher Mensch immer nur gibt, ist man bald erschöpft. Aber im Leben mit Gott wird man stärker, wenn man von sich selbst gibt. Gott gibt uns nie die Kraft für morgen oder für die nächste Stunde, nur immer für die augenblickliche Anstrengung. Wir sind immer versucht, die Schwierigkeiten vom Standpunkt unserer praktischen Vernunft aus zu beurteilen. Aber ein Christ kann sogar dann „getrost sein“, wenn die Widerstände scheinbar stärker sind, denn Sieg ist zwar für jeden Menschen etwas völlig Unmögliches – aber nicht für Gott.