Nichts mehr vom alten Leben! – 23.Oktober
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„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
2.Korinther 5,17
Christus duldet unsere Vorurteile nicht; er stellt sich gegen sie und vernichtet sie. Wir meinen leicht, Gott legte Wert auf bestimmte Ansichten, die wir haben. Und weil wir sie nicht als Vorurteile erkennen, sind wir sehr sicher, dass er uns nicht so zu behandeln braucht, wie er andere behandeln muss. Manchmal denken wir sogar: „Zu anderen muss Gott manchmal sehr streng sein, aber bei mir weiß er natürlich, dass meine Vorstellungen richtig sind.“ Aber wir müssen lernen, dass Gott nichts akzeptiert, was zum alten Leben gehört! Er bestätigt unsere Vorurteile nicht, sondern baut sie bewusst ab. Es gehört zu unserer Erziehung, dass wir die planmäßige Vernichtung unserer Vorurteile erleben und sehen, wie Gott dabei vorgeht. Gott nimmt nichts wichtig, was wir von uns aus mitbringen. Er will nur eines von uns und das ist bedingungslose Hingabe.
Wenn wir neugeboren sind, fängt der Heilige Geist an, seine neue Schöpfung in uns zu gestalten, und irgendwann wird nichts mehr vom alten Leben übrig sein. Unsere düstere Lebensanschauung verschwindet und ebenso unsere alte Einstellung zu den Dingen und wir sehen, dass „alles von Gott“ ist.1 Wie können wir zu einem Leben ohne Begehrlichkeit, Egoismus und ohne Empfindlichkeit gegen den Spott der anderen finden? Echte Liebe „ist langmütig und freundlich …, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu“.2 Wie bekommen wir solche Liebe? Das ist nur möglich, wenn wir nicht zulassen, dass etwas vom alten Leben bleibt, und uns stattdessen einfach vollkommen auf Gott verlassen – so vollkommen, dass wir nicht mehr Gottes Geschenke suchen, sondern nur Gott selbst. Sind wir so weit, dass unser Vertrauen zu Gott nicht beeinträchtigt wird, auch wenn er uns eine Zeit lang keine besondere Wohltat zukommen lässt? Wenn wir erst wirklich sehen, wie Gott handelt, dann werden uns die äußeren Ereignisse nie mehr so wichtig, denn dann trauen wir wirklich unserem Vater im Himmel, den die Welt nicht sehen kann.