Liebst du ihn wirklich? – 21.Februar
„Sie hat ein gutes Werk an mir getan.“[sc:bibelstelle stelle=“Markus 14,6“ ]
Wenn das, was wir Liebe nennen, uns nicht über uns selbst hinausführt, ist es keine echte Liebe. Wenn wir uns vorstellen, Liebe sei ihrem Wesen nach vorsichtig, vernünftig, klug und immer maßvoll, haben wir ihren wahren Sinn nicht verstanden. Das gilt vielleicht für Zuneigung und vielleicht schafft es uns auch ein Gefühl der Wärme, aber Liebe ist so nicht richtig beschrieben.
Hast du schon einmal das Bedürfnis gehabt etwas für Gott zu tun, nicht weil es zweckmäßig oder deine Pflicht war oder dir irgendeinen Nutzen versprach, sondern einfach weil du ihn liebst? Hast du jemals daran gedacht, dass du Gott etwas geben kannst, was Wert für ihn hat? Oder sitzt du nur da, vertiefst dich in das Wunder der Erlösung und vergisst alles, was du für ihn tun könntest? Ich meine nicht Werke, die man als göttlich und als Wunder ansehen könnte, sondern einfache, normale menschliche Tätigkeiten – daran könnte Gott erkennen, dass du ihm ganz gehören willst. hast du schon einmal etwas gemacht, was im herzen Jesu so etwas hervorgerufen hat wie die Tat Marias von Betanken? „Sie hat ein gutes Werk an mir getan.“
Manchmal scheint es, als ob Gott darauf wartet, ob wir ihm solche kleinen Geschenke machen, nur um ihm zu zeigen, wie echt unsere Liebe zu ihm ist. Gott ganz zur Verfügung zu stehen ist mehr wert als untadelige Lebensführung. Die Sorge um unseren persönlichen Lebenswandel führt dazu, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren, und dann machen wir uns unnötige Gedanken, wie wir leben und reden und aussehen, aus Angst, Gott zu beleidigen. Aber „die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus“,1 wenn wir ihm nur wirklich ergeben sind. Wir sollten uns nicht mehr fragen: „Bin ich überhaupt von Nutzen?“, und meinen, dass wir ihm nicht von großem Nutzen sind. Es geht gar nicht darum, nützlich zu sein, sondern für Gott selbst wertvoll zu sein. Wenn wir uns ihm wirklich ganz unterordnen, dann handelt er immer und bei jeder Gelegenheit durch uns.
- 1.Johannes 4,18 [↩]