Im Geheimen beten – 16.September
„Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist.“
Matthäus 6,6
Der Grundgedanke des Glaubens ist: Orientiere dich an Gott, nicht an Menschen. Es sollte dir nicht darum gehen, dass andere wissen, dass du betest. Suche dir einen versteckten Raum zum Beten, so dass niemand weiß, dass du gerade betest, schließe dich ein und sprich im Geheimen mit Gott. Verfolge keine Absicht außer der, deinen Vater im Himmel kennen zu lernen. Man kann unmöglich Jesus konsequente nachfolgen ohne feste Zeiten, in denen man im Geheimen betet.
„Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern.“1 Gott hört uns nicht darum, weil wir so dringlich beten. Er hört uns nur, weil Christus uns freigekauft hat. Unser Ernst beeindruckt Gott überhaupt nicht. Beten heißt nicht einfach etwas von Gott erbitten; das ist nur die allereinfachste Art des Gebets. Beten heißt in vollkommene Gemeinschaft und Einheit mit Gott eintreten. Wenn Gottes Sohn durch das neue Leben in uns Gestalt gewonnen hat,2 dann will er uns immer über unser Zweckdenken hinausführen und unsere Haltung zu den Dingen ändern, um die wir beten.
„Denn wer da bittet, der empfängt.“3 Wir beten oft sinnlose Worte und beteiligen nicht einmal unseren Willen und dann sagen wir, Gott hätte uns nicht erhört – aber in Wirklichkeit war unsere Äußerung gar keine echte Bitte. Jesus sagt: „Wenn ihr in mir bleibt …, werdet ihr bitten, was ihr wollt …“4 Immer wenn Jesus vom Beten spricht, redet er wunderbar klar und kindlich einfach. Dann kommen wir mit unserer kritischen Haltung und sagen: „Ja, aber sogar Jesus sagt, wir müssen bitten.“ Aber vergiss nicht, dass wir Gott um das bitten müssen, was vor ihm, wie Jesus ihn uns gezeigt hat, richtig ist.