Die Tatsache der Sünde annehmen – 24.Juni
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„Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.“[sc:bibelstelle stelle=“Lukas 22,53“ ]
Alles Unglück im Leben entsteht daraus, dass man sich nicht mit der Tatsache der Sünde abfindet, sie nicht erkennt und sich weigert mit ihr zu rechnen. Auch wenn wir von den hohen Tugenden im Wesen des Menschen reden, ist doch etwas in uns, das über alle unsere Grundsätze nur verächtlich lacht. Wenn du nicht anerkennen willst, dass es im Menschen Bosheit und Egoismus gibt, etwas regelrecht Hassenswertes und Verkehrtes, dann kannst du dich nicht damit abfinden, und wenn es dich angreift, wirst du Kompromisse schließen und sagen, es sei zwecklos dagegen anzukämpfen. Rechnest du mit dieser „Stunde und der Macht der Finsternis“, oder kommt in deinem Bild von dir selbst gar keine Sünde vor? Hast du dich in deinen menschlichen Beziehungen und Freundschaften mit der Tatsache der Sünde abgefunden? Wenn nicht, wirst du gleich an der nächsten Ecke in die Falle gehen und Kompromisse schließen. Aber wenn du akzeptierst, dass die Sünde eine Tatsache ist, erkennst du sofort die Gefahr und weißt: „Ja, ich sehe, was diese Sünde für Folgen hätte.“ Die Sünde zu erkennen zerstört nicht die Grundlage der Freundschaft; es entsteht nur eine gemeinsame Einsicht, dass ein von Sünde bestimmtes Leben zur Katastrophe führen muss. Lass dich nie auf ein Leben ein, dass nicht die Tatsache einbezieht, dass es Sünde gibt.
Jesus Christus verließ sich nie auf die menschliche Natur und doch war er nie zynisch oder misstrauisch, denn er verließ sich ganz auf das, was er für das Wesen des Menschen erreichen möchte. Ein reiner Mensch ist nicht das, was man unschuldig nennt, sondern jemand, den Gott vor Schaden schützt. Der „unschuldige“ Mensch kann nie sicher sein. Erwachsene Menschen sollen gar nicht versuchen unschuldig zu sein; Gott verlangt, dass sie vor ihm rein sind und richtig handeln. Unschuld ist Kennzeichen eines Kindes. Wenn jemand sich nicht mit der Tatsache der Sünde abfinden will, ist es immer sein Fehler.