Die Erfahrung des Schreckens – 15.März
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„Die ihm aber nachfolgten, fürchteten sich.“[sc:bibelstelle stelle=“Markus 10,32“ ]
Am Anfang unseres Lebens mit Jesus Christus fühlten wir uns ziemlich sicher, alles zu wissen, was man wissen muss, um Jesus zu folgen. Es war eine Freude, alles andere zurückzulassen und sich ihm mit einer furchtlosen Liebeserklärung zu Füßen zu werfen. Aber jetzt sind wir vielleicht nicht mehr ganz so sicher. Jesus ist weit vor uns und sieht fremd und ungewohnt aus. „… und Jesus ging ihnen voran; und sie entsetzten sich.“1
Jesus kann uns in einer Art erscheinen, die auch seine Nachfolger vor Schreck erstarren und ihren Glauben „nach Atem ringen“ lässt. Wie diese ungewohnte Person, die ihr „Angesicht hart gemacht (hat) wie einen Kieselstein“,2 so fest entschlossen vor mir her geht, das erschreckt mich zutiefst. Er sieht nicht mehr wie mein Berater und Freund aus und ich habe keine Ahnung, wie er die Dinge sieht. Ich kann nur noch dastehen und ihn verwirrt anstarren. Zuerst dachte ich, ich verstünde ihn, aber jetzt bin ich unsicher. Ich fange an, den Abstand zwischen ihm und mir zu erkennen, und er ist mir nicht mehr vertraut. Ich weiß überhaupt nicht, wo er hingeht, und das Ziel scheint weit in die Ferne gerückt.
Jesus musste jede Sünde und jeden Schmerz, den Menschen erleben können, von Grund auf empfinden und verstehen, und das erscheint uns an ihm so fremd. Wenn wir ihn so sehen, spüren wir, dass wir ihn eigentlich nicht kennen. Wir erkennen keinen einzigen Wesenszug an ihm wieder und haben nicht leiseste Ahnung, wie wir ihm folgen könnten. Er ist weit vor uns, führt uns zwar, aber ohne jede Vertrautheit; Freundschaft mit ihm ist undenkbar.
Diese Erfahrung, vor Jesus zu erschrecken, ist wesentlich, wenn man ihm folgen will. Die Gefahr ist, dass wir dazu neigen, uns an Zeiten zu erinnern, in denen wir gehorcht haben, und an Dinge, die wir für Gott auf uns genommen haben, um unsere Begeisterung für ihn nicht abflauen zu lassen.3 Wenn dich ein solcher Schrecken trifft, halte ihn aus, bis er vorbei ist, denn aus ihm entsteht die Fähigkeit, Jesus wirklich zu folgen, und das schafft eine unbeschreibliche Freude.