Der Reichtum der Mittellosen – 28.November
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„… und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade …“
Römer 3,24
Das Evangelium von Gottes Gnade weckt in den Menschen eine große Sehnsucht und ebenso großen Ärger, denn die Wahrheit, die es aussagt, ist nicht angenehm oder erfreulich. Aus einem gewissen Stolz heraus können Menschen zwar geben und immer wieder geben, aber ein Geschenk anzunehmen ist etwas ganz anderes. Ich bin bereit, mein Leben als Märtyrer zu opfern oder ganz in den christlichen Dienst zu stellen – ich bin bereit, alles zu tun. Nur stelle mich nicht auf eine Stufe mit dem hoffnungslosesten Bösewicht, indem du behauptest, ich brauchte nichts zu tun als nur die Rettung durch Jesus Christus als Geschenk anzunehmen.
Wir müssen verstehen lernen, dass wir durch unsere Bemühungen nichts von Gott verdienen oder erkämpfen können. Wir müssen es als Geschenk annehmen oder ganz darauf verzichten. Das Hilfreichste, was Gott uns geben kann, ist die Erkenntnis dass wir mittellos sind. Solange wir das nicht einsehen, kann Gott nichts tun. Er kann uns nichts geben, solange wir meinen, wir hätten alles Nötige in uns selbst. In sein Reich können wir nur als Mittellose kommen. Solange wir „reich“ sind, besonders was Stolz oder Eigenständigkeit angeht, kann Gott nichts für uns tun. Erst wenn wir geistlich hungrig werden, lassen wir den Heiligen Geist herein. Gott schenkt uns sein eigenes Wesen, durch den Heiligen Geist legt er es in uns hinein und macht es wirksam. Indem er uns die Kraft und das Leben Jesu gibt, macht er uns erst wirklich lebendig. Was „jenseits“ unserer Möglichkeiten liegt, das legt er „in“ uns hinein. Und sobald das „Jenseits“ „in“ uns ist, hebt es uns „über“ unsere Natur in das Reich, wo Jesus lebt und regiert.1
- siehe Johannes 3,5 [↩]