Der Eingang zum Königreich – 21.Juli
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„Selig sind, die da geistlich arm sind …“
Matthäus 5,3
Denke nicht, Jesus sei einfach nur ein Lehrer gewesen. Wenn Jesus Christus nur ein Lehrer war, dann kann er nicht mehr tun als mich enttäuschen, indem er mit ein Ziel setzt, das ich nicht erreichen kann. Was nützt es, mir ein so hohes Ideal vor Augen zu stellen, dass ich es auch nicht annähernd erreichen kann? Dann hätte ich es lieber nie kennen gelernt. Wozu soll es gut sein, wenn man mich auffordert zu sein, wie ich nie sein kann: „reinen Herzens“ zu sein (5,8), mehr zu tun als meine Pflicht oder Gott vollkommen ergeben zu sein? Nur wenn ich weiß, dass Jesus Christus mich gerettet hat, kann mir seine Lehre mehr bedeuten als ein hohes Ideal, das mir doch nur alle Hoffnung nimmt. Aber wenn ich von Gottes Geist neu geboren bin, dann weiß ich, dass Jesus Christus nicht nur gekommen ist, um zu lehren; er ist gekommen, um mich so zu machen, wie ich nach seinen Worte sein soll. Erlösung bedeutet, dass Jesus Christus in jeden Menschen das Wesen hineinlegen kann, das das Leben Jesu selbst bestimmt hat, und alle Maßstäbe, die Gott uns gibt, gehen von diesem Wesen aus.
Die Lehren der Bergpredigt führen den natürlichen Menschen zur Verzweiflung – und genau das beabsichtig Jesus. Solange wir noch die selbstgerechte Vorstellung haben, wir könnten tun, was Jesus da lehrt, lässt Gott uns weitermachen, bis wir unsere Unfähigkeit beweisen, indem wir über ein Hindernis stolpern. Erst dann sind wir bereit, als Bedürftige zu ihm zu kommen und etwas von ihm anzunehmen. „Selig sind, die da geistlich arm sind“ – das ist das Grundprinzip im Reich Gottes. Die Herrschaft Jesu Christi besteht auf der Grundlage von Armut, nicht von Besitz; seinen Nachfolger treffen keine Entscheidung für ihn, sondern sie erkennen so deutlich die Vergeblichkeit, dass sie schließlich zugeben: „Herr, ich bin damit völlig überfordert.“ Dann sagt Jesus: „Selig seid ihr…“. (5,11). Das ist der Eingang zu Gottes Reich und doch brauchen wir so lange, um zu glauben, dass wir wirklich arm sind! Das Wissen, dass wir arm sind, bringt uns dahin, wo Jesus seine Absicht verwirklichen kann.